Zum neunten Mal in dieser Saison musste Schalke die Punkte teilen und verliert damit nach und nach den Anschluss an die Spitzengruppe.
Nach dem Auswärtsspiel in Mainz ist die Fanbase des S04 auf Twitter und in den Sozialen Netzwerken sichtlich genervt – kein Risiko, wenig Biss und kaum Offensivaktionen heißt es in vielen Kommentaren. Immer wieder macht der Vorwurf die Runde: Das ist nicht das Schalker Team der Hinrunde. Denn die Königsblauen mussten sich wieder mit einem Unentschieden begnügen. Wieder ein 0:0 gegen ein Team gegen das man gewinnen „muss“, wenn man um die europäischen Wettbewerbe mitspielen möchte.
Schon bei der Aufstellungsverkündung ahnten Experten und Fans, dass es eher eine fade Nummer geben dürfte. Denn die Raute, die Wagners bevorzugtes System ist, stößt schon seit längerer Zeit nicht mehr auf Begeisterungsstürme. Viele bemängeln das fehlende Spiel über die Außen und die mangelnde Torgefahr aus der Doppelspitze heraus, dabei hat der S04 mit Gregoritsch, Kutucu und Burgstaller gleich drei Stürmer, die sich im gegnerischen 16er wohlfühlen und im 4-2-3-1 ihre Stärken ausspielen könnten. Doch scheint Wagner in den vergangenen Spielen ein vermehrtes Augenmerk auf eine stabile Defensive gelegt zu haben, als für ein offensives Angriffsspiel zu sorgen.
Das wurde auch in der Partie gegen Mainz deutlich. Zwar konnten die Schalker zu Null spielen, doch fehlten die zwingenden Chancen, um die drei Punkte aus Mainz zu entführen. Vielmehr waren es die heimschwachen Mainzer, die den Ton angaben. Schalke zeigte sich passiv und lief hinterher. Erst in der 34. Minute konnten die Knappen für Gefahr sorgen. Nach einem Freistoß von Oczipka kam Nastasic an den Ball, doch platzierte der serbische Nationalstürmer den Kopfball nicht genau genug, sodass Zentner entscheidend eingreifen konnte. Mainz verzeichnete mehr Torschüsse, vor allem Adam Szalai und Levin Öztunali spielten sich regelmäßig in aussichtsreiche Positionen, doch vergaben ihre Chancen leichtsinnig. Zum Ende der ersten Halbzeit nahm das Spiel an Fahrt auf. Michael Gregoritsch scheiterte an Zentner (40.), nachdem Oczipka eine sehenswerte Offensivaktion über die linke Seite einleitete und Danny Latza hatte auf der Gegenseite die FSV-Führung auf dem Fuß (43.).
Zu Beginn der zweiten Halbzeit blieb das Spiel ereignislos, Weston McKennie sorgte mit einem risikoreichen Distanzschuss für den einzigen Höhepunkt aus Schalker Sicht (49.). Gefährlich wurde es allerdings für Schalke in der Schlussphase, als Nübel einen Schuss von Quaison an die Latte lenkte. Doch auch McKennie hatte noch einmal die Führung auf dem Kopf. In der 89. Minute setzte sich der Mittelfeldspieler des S04 gegen die Mainzer Abwehr durch und hätte die perfekte Ecke von Oczipka nur über die Linie drücken müssen, doch der Kopfball ging vorbei.
Im Endeffekt eine gerechte Punkteteilung, die weder die Fans noch Wagner zufriedenstellen dürfte. So brachte Wagner die Situation wie folgt auf den Punkt: „Wir tun uns im Moment schwer damit, Torchancen zu kreieren. Es fehlt ein bisschen die Leichtigkeit in der Offensive.“ Die gewünschten kritischen Worte gegenüber der momentanen Ergebnisse des FC Schalke blieben jedoch aus. Am kommenden Wochenende muss eine Reaktion folgen, ansonsten droht die Stimmung auf Schalke wieder einmal zu kippen und das trotz des guten 6. Tabellenplatzes.