Zum 95. Mal trafen der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund in der Bundesliga bei der „Mutter aller Derbys“ aufeinander. Die beiden Erzrivalen trennten sich am Samstagnachmittag mit einem Unentschieden und ohne Tore.
Die deutlich bessere Mannschaft war der S04. Das Team um David Wagner ackerte und konnte sich eine Chance nach der anderen herausarbeiten, doch zu einem Tor reichte es wieder nicht. Zweimal trafen die Knappen Aluminium, zweimal stand Rabbi Matondo allein vor BVB-Schlussmann Hitz und ein nicht gegebener Elfmeter sorgten für Aufregung und Gefahrmomente, doch ohne Erfolg. So blieb es beim Null zu Null.
Zwar bestätigten die Schalker auch in diesem Spiel wieder ihre Form und wussten Experten und Fans mit mitreißendem Fußball zu überzeugen, doch stellen sie diese auch vor ein Rätsel. Denn die Stürmer der Knappen treffen einfach nicht. Nicht gegen, Hoffenheim. Nicht gegen Dortmund. Trotzdem verteidigt Wagner die Leistung seiner Mannschaft: „Dieser Kritik, dass wir unsere Torchancen nicht nutzen, müssen wir uns natürlich stellen“. Und ergänzte: „Aber das kann ich nach diesem Spiel nicht in den Mittelpunkt stellen. Meine Jungs haben das heute super gemacht. Ich bin sehr einverstanden mit dem, was ich heute gesehen habe.“
Zum Glück für die Dortmunder, die erschreckend blass und ideenlos auftraten und das obwohl die Rückkehr von Marco Reus in die Start-Elf Grund zur Hoffnung gab. Doch weder Reus, noch Götze, der komplett unterging, vermochten es die Schalker Abwehr unter Druck zu setzen. Lediglich Jadon Sancho sorgte einmal für Gefahr vor dem Kasten der Rivalen. Die Dortmunder haben einen Punkt gewonnen, die Schalker zwei verloren. Eine Tatsache, die so zu Beginn der Saison niemand erwartet hätte. Auch David Wagner war sich dessen bewusst: „Vor dem Spiel wäre ich mit einem Unentschieden sehr zufrieden gewesen. Nach dem Spiel? Nee!“
Doch wie schaffte Schalke diesen Wandel? Die Antwort ist leicht zu erkennen, wenn man die Mannschaft von David Wagner beobachtet: Aggressive Zweikämpfe, Laufintensives Spiel und Pressing, Pressing, Pressing. Eine sehr aufwendige Spielweise, die enorme Fitness verlangt, den Gegner aber nervt und beeindruckt zugleich. Als womöglich lauf- und zweikampfstärkstes Team der Liga kann der S04 auch über einige Schwächen hinwegtäuschen. Über den Mangel an Stürmertoren jedoch nicht. Das ist die große Aufgabe für Wagner, damit die Schalker nicht nur am kommenden Dienstag in die nächste Pokalrunde einziehen, sondern gegen Augsburg und Düsseldorf auch den Anschluss an die Tabellenspitze halten.