Seit dem 6. August hat sich Clemens Tönnies eine dreimonatige Auszeit auferlegt, nachdem er beim Tag des Handwerks in Ostwestfalen mit rassistischen Äußerungen für Aufsehen gesorgt hat. Vielen Fans ging diese Konsequenz nicht weit genug. Sie forderten den Rücktritt Tönnies als Aufsichtsratschef. Doch nach einer Sitzung des Schalker Ehrenrats entschied sich der Fleischfabrikant selbst für eine Pause von seinen Ämtern. In dieser Zeit nahm er weder an den Aufsichtsratssitzungen teil, noch besuchte er Heimspiele der Gelsenkirchener.
Am Mittwoch um 24 Uhr endet die dreimonatige Pause von Clemens Tönnies. Dann kehrt er in seine Position als Aufsichtsratschef zurück. Wie verschiedene Medien berichten, wird er am Samstag jedoch noch nicht im Stadion anwesend sein. Dann trifft der FC Schalke Zuhause auf Fortuna Düsseldorf. Für sein Nichterscheinen nennt Tönnies gegenüber der „WAZ“ berufliche Gründe.
Seinen ersten öffentlichen Auftritt nahm Tönnies bereits in der vergangenen Woche wahr. Da wohnte er der Verleihung des Landesverdienstordens an Manuel Neuer in der Düsseldorfer Staatskanzlei bei. Wie Tönnies der „Rheinischen Post“ mitteilte, er sei „niemals von der Bildfläche verschwunden. Ich bin immer Schalker durch und durch.“ Tönnies weiter: „Als mich Manu gefragt hat, ob ich kommen will, habe ich natürlich keine Sekunde gezögert. Er ist einfach ein guter Junge.“ Schon dort sorgte das öffentliche Auftreten von Tönnies neben Ministerpräsident Armin Laschet für Kritik.
Nach dpa Informationen gab Clemens Tönnies allerdings bekannt, dass er vorerst keine Stellungnahme in öffentlichen Medien geben will. Er habe die Zeit zur Selbstreflexion genutzt und einige Dinge hinterfragt. Zu welchem Ergebnis der 63-Jährige gekommen ist, wird er wohl in einer Pressekonferenz oder über die vereinseigenen Medien mitteilen, sobald er seine offizielle Rückkehr auf Schalke gibt. Eine erneute Bewährungsprobe für den Verein, der in der Causa Tönnies tief gespalten ist. Auf der einen Seite die Faninitiative, Ex-Spieler wie Hans Sarpei und Vereinslegende Gerald Asamoah sowie die Mehrheit der Fans, auf der anderen Seite die sportliche Führung, der Aufsichtsrat und Weggefährten wie Huub Stevens und Otto Rehhagel.