Unruhige Zeiten überschatten Schalker Pfichtspielstart

Am kommenden Wochenende wird der FC Schalke 04 offiziell in die Saison starten. Samstag um 15:30 Uhr trifft der Bundesligist in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den 4. Ligisten SV Dochtersen/Assel. Doch der sportliche Höhepunkt dieser Woche wird immer wieder von Themen überschattet, die nicht im Zusammenhang mit den sportlichen Ereignissen stehen. Das wurde auch in der heutigen Pressekonferenz deutlich.

Der Neu-Coach der Königsblauen absolvierte die erste Pressekonferenz vor einem Pflichtspiel recht souverän und konnte auch den zahlreichen Fragen standhalten, die rund um das Thema Clemens Tönnies gestellt wurden. Unabhängig davon, ob man die Antwort Wagners nun nachvollziehen kann oder nicht. Denn der Trainer sprach sich im Allgemeinen dafür aus, dass man Menschen verzeihen sollte, die nach einem einmaligen Fehltritt echte Reue zeigen. Außerdem ergänzte er, dass die Causa Tönnies auch im Team besprochen wurde: „Wir haben jedem Spieler die Chance gegeben sich individuell zu den Vorfällen zu äußern. Das Thema ist für uns jetzt abgehakt.“ Trotzdem zeigte er Verständnis für den Unmut der Fans und mögliche Aktionen gegen den Vereinsboss. Er könne verstehen, wenn die Fans ein Zeichen setzen wollen, doch machte er auch deutlich, dass die Proteste ab 15:30 ruhen müssen und das Schalker Umfeld dann hinter der Mannschaft stehen müsse. „Der Verein hat in schweren Zeiten besonders eng zusammen gestanden“, erzählt der ehemalige Schalke Spieler und Trainer des S04 aus eigener Erfahrung. Er hofft, dass seine Einschätzung am Samstag untermauert wird.

Doch nicht nur Tönnies Äußerung war ein thematischer Schwerpunkt, sondern auch die Entscheidung Wagners Nübel zum Kapitän in der laufenden Saison zu benennen. So sei sein Ziel gewesen noch mehr Spieler in die Pflicht zu nehmen, die ein Gespür für die Mannschaft haben und eine große Sozialkompetenz aufzeigen, um alte Muster zu brechen und die Verantwortung auf viele Köpfe zu verteilen. Caligiuri, Stambouli und Burgstaller seien auch weiterhin wichtige Stützen des Teams und immer ansprechbereit, doch sollten diese nicht wie sonst allein den Kopf in schwierigen Zeiten hinhalten müssen. Ob die Ernennung Nübels auch zum Ziel hat, das Torwarttalent stärker an den Verein zu binden und einen weiteren Grund für eine Verlängerung zu liefern, verneinte Wagner klar.

Der Schalker Coach wusste aber auch noch andere Dinge mitzuteilen: „Ich bin voller Vorfreude auf den Pflichtspielstart!“ Zwar war die Vorbereitung geprägt von Verletzungen und personellen Umstellungen, das gab auch Wagner zu, doch sei er jetzt nur noch fokussiert auf das Spiel am Samstag. Er habe seine Jungs so vorbereitet wie auf jeden anderen Gegner, denn Dochtersen konnte bereits gegen Bayern und Gladbach beweisen, dass sie ein unangenehmer Gegner sind. Für die Schalker zählt nur das Weiterkommen. Um dieses Ziel zu erreichen hat der Trainer seinen Jungs eine klare Richtung vorgegeben: „Fehler dürfen passieren, solange sie schnell wieder gut gemacht werden und der klare Wille zu erkennen ist.“ Das zählt jedoch nicht nur für das Spiel gegen Dochtersen/Assel, sondern auch für die gesamte Saison, in der er mit aggressivem Pressing, schnellem Umschaltspiel und einer klaren fußballerischen Linie überzeugen will, die unabhängig vom Gegner ist.