Eigentlich sollten am heutigen Freitag die beiden Testspiele im österreichischen Trainingslager der Lizenzspieler im Mittelpunkt stehen, doch diese werden durch den Skandal um Clemens Tönnies überschattet.
Der auf Ende Juni auf 3 Jahre wiedergewählte Aufsichtsratschef des FC Schalke 04 hat während einer Rede am Tag des Handwerks in Paderborn für einen Aufschrei gesorgt. Mit rassistischen Stammtischparolen a la AfD sorgte Clemens Tönnies dort für ungläubige Blicke und bekam anschließend dennoch Applaus.
Vor allem Ex-Schalke Spieler und Vereinsmitglied Hans Sarpei geht mit seinem ehemaligen Chef hart ins Gericht und fordert den Rücktritt, ebenso wie zahlreiche Fans aus Schalker Kreisen. Auch wenn Tönnies sich bereits offiziell entschuldigt hat, wirkte diese mehr nach Schadensbegrenzung als nach ehrlicher Reue. Über den FC Schalke ließ Tönnies mitteilen, dass er „1000-prozentig hinter unseren Vereinswerten“ stehe. Dazu zählt auch eine Nulltolleranzpolitik gegenüber Rassismus und Diskriminierung. Doch das reicht weder den Fans noch Hans Sarpei. Auch, da sich Clemens Tönnies mit keinem Wort an die von ihm geschädigten Afrikaner wendet. Wortwörtlich sagte der Wurstmogul aus OWL während einer Debatte über Maßnahmen gegen den Klimawandel: „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.“
Ob der Aufsichtsrat wirklich einen Rücktritt von Tönnies fordert bleibt zu bezweifeln. Dennoch sollten die Aussagen nicht ohne Konsequenzen bleiben und weitreichendere Maßnahmen außerhalb der Entschuldigung gegenüber den Schalkefans folgen.