Kevin-Prince Boateng: „Es wurde immer nur das Negative gesucht“

Äußerst unrühmlich ging die Zeit von Kevin-Prince Boateng auf Schalke zuende. Zunächst wurde der Mittelfeld-Star noch vor dem Ende der letzten Saison freigestellt, weil der die Mannschaft „runtergezogen“ habe. Ein Wechsel zu anderen Clubs scheiterte daraufhin aufgrund (offiziell) verschiedener Gründe, bis das „Enfant terrible“ zu seinem Ex-Club nach Mailand wechselte. In den letzten Tagen warf die Autobiographie Boatengs ihre Schatten voraus.

Kevin-Prince Boateng. Foto: Gerd Krause Sportfotos
Kevin-Prince Boateng. Foto: Gerd Krause Sportfotos

Das Buch ist heute im Handel erschienen – und nebenbei bemerkt bei Amazon schon vergriffen. Auch seiner Zeit beim FC Schalke 04 soll Boateng, bzw. Autor Christian Schommers, zwei Kapitel gewidmet haben. Horst Heldt beugte negativen Äußerungen Boatengs bei der Vertragsauflösung Ende letzten Jahres vor. Nach seinen Worten gibt es die ausdrückliche Vereinbarung, dass Boateng über seine damaligen Weggefährten kein schlechtes Wort verliert. Sonst werde es teuer für den 28-Jährigen, so berichtet Reviersport. Heldts Drohung ist unmissverständlich: „Sollte es im Buch nun doch Passagen geben, wo er sich über aktuell oder ehemals handelnde Personen aus dem Verein negativ äußert, dann wird er nicht so viele Bücher verkaufen können, wie die Strafe kostet.“

Kevin-Prince Boateng dürfte jedenfalls ein gern gesehener Interviewgast in den nächsten Tagen und Wochen werden. Im Gespräch mit der „Sport Bild“ räumte der Deutsch-Ghanaer jetzt bereits mit einigen Anschuldigungen auf. An den Vorwürfen, er habe Zeugwarte schlecht behandelt und Fans keine Autogramme gegeben, sei nichts dran. „Wer solche Sachen über micht erzählt, will mir bewusst schaden, weil die Geschichten erfunden sind.“ Boateng fühlt sich auf Schalke falsch verstanden: „Es wurde auf Schalke immer nur das Negative gesucht“.

Über seine Suspendierung sei er geschockt gewesen. Zwar räumt der 28-Jährige ein, auch Fehler gemacht zu haben, „mich auch mal in manchen Phasen“ hängen gelassen zu haben. „Aber ich habe oft auch den Kopf hingehalten für die Mannschaft und den Verein.“

Dass Schalkes neuer Trainer André Breitenreiter an der Suspendierung Boateng festhielt, ohne sich mit ihm persönlich auszutauschen, habe ihn enttäuscht. „Wenn es ihm reicht, sich über mich zu erkundigen, dann muss ich es akzeptieren“, so Boateng. Und doch: „Ich hätte anders gehandelt. Ich kann doch niemanden verurteilen, den ich nicht persönlich kenne!“.