Es hatte sich angebahnt: Seit Mittwochmorgen ist es offiziell. Peter Knäbel, einstiger Technischer Direktor der Schalke Knappenschmiede und bisher Interimsverantwortlicher für alle sportlichen Belange, wird der neue Vorstand Sport und Kommunikation des S04. Zwar gab es in den vergangenen Wochen viele Spekulationen rund um eine Rückkehr von Ralf Rangnick sowie einem Neustart mit Markus Krösche, doch sind diese spätestens jetzt vom Tisch.
Der Aufsichtsrat des FC Schalke 04 hat Peter Knäbel am Dienstag (30.3.) einstimmig zum neuen Vorstand Sport und Kommunikation bestellt. Knäbel, der seit April 2018 im Verein ist, konnte bisher mit guten Verpflichtungen für die Knappenschmiede punkten und will den Verein jetzt für eine sportlich solide Zukunft aufbauen.
„Peter Knäbels Arbeit ist geprägt von strategischem Denken und einer klaren Handschrift. Das hat er nicht nur in den letzten drei Jahren als Technischer Direktor für Nachwuchs und Entwicklung, sondern auch in den vergangenen Wochen als Gesamtverantwortlicher unter Beweis gestellt“, teilt Dr. Jens Buchta in der Vereinsmitteilung mit. „Wir haben großes Vertrauen, dass er den Umbau der Lizenzspielerabteilung erfolgreich leiten wird.“
Ziel ist es, in der kommenden Saison den direkten Wiederaufstieg in die erste Bundesliga zu schaffen. Mit einem Wunder rechnet in Gelsenkirchen zur Zeit niemand mehr. Auch bedankt sich der Aufsichtsrat in diesem Zuge bei Norbert Elgert und Matthias Schober, die zusätzlich zu ihren Aufgaben auch den Kader für die zweite Liga planen.
Für viele Fans dürfte Knäbel trotz seiner erfolgreichen sportlichen Vita (100 Einsätze in 1. und 2. Bundesliga u.a. VfL Bochum, FC St. Pauli und 1. FC Nürnberg) und seiner soliden Arbeit beim Hamburger SV und im Schalker Nachwuchs nur ein Plan B sein. Viele haben sich eine starke Personalie an der Spitze des Vereins gewünscht – am liebsten in Form von Ralf Rangnick. Doch wichtig für die kommende Saison war es, die offene Stelle in der Vereinsführung so schnell wie möglich zu besetzen.
Der Verein braucht Ruhe. Das wissen auch die Fans. Die Suche nach einem neuen Sportvorstand hatte sich im Zuge der Kontaktaufnahme mit Ralf Rangnick erheblich erschwert. Als B- oder sogar C-Lösung bei Schalke zu starten wäre eine Hypothek, mit der ein externer Neuer hätte zurechtkommen müssen. Das verbunden mit dem unklaren Budget, einer Mitgliederversammlung mit Aufsichtsratswahl im Juni und dem wieder einmal chaotischen Bild, das der Verein und sein Umfeld in den vergangenen Wochen abgegeben haben, hatte die meisten Kandidaten abgeschreckt.
Knäbel freut sich trotz der vielen Unruhen in den vergangenen Wochen auf die neue Aufgabe und betonte: „In meinen bisherigen drei Jahren auf Schalke habe ich den Verein sehr umfassend und intensiv kennenlernen dürfen und weiß, was die Mitarbeiter inner- und außerhalb des Lizenzspielerbereiches bewegt.“ Er ergänzt: „Ihnen haben wir eine ebenso große Verantwortung wie auch unseren mehr als 150.000 Mitgliedern und unseren unzähligen Fans gegenüber. Zusammen mit meinem Team will ich nun alles dafür tun, dass wir unsere Kräfte bündeln, um gemeinsam eine erfolgreichere Zukunft von Schalke 04 zu gestalten. Erste wichtige Schritte auf diesem Weg sind wir in den vergangenen Wochen bereits gegangen.“
Wer Knäbel in seinem Team unterstützen wird und ist noch nicht klar. Ziel war es erst die Stelle des Sportvorstandes zu besetzen, um dann die Suche nach einem neuen Sportdirektor zu intensivieren.