Schalke schlug sein Winter-Trainingslager 2020 erneut in Spanien auf. Doch bereiteten sich die Knappen nicht wie in den vergangenen Jahren in Benidorm vor, sondern zogen nach Fuente Alamo um. Am Samstag startete das Team von Trainer David Wagner offiziell in die Vorbereitung auf die Rückrunde.
Wie bereits in den Jahren zuvor zog es die Königsblauen im Winter ins sonnige Spanien. Knapp eine Woche verbrachten die Schalker Profis in einer Hotel-Anlage in Fuente Alamo in der Nähe von Murcia, bevor die Mannschaft am gestrigen Donnerstag nach Hamburg umzog. Dort findet das letzte Testspiel gegen den HSV statt.
Verletzten-Duo kehrt zurück
Bis zum Rückrundenstart möchte Trainer David Wagner den Kader auffrischen. Mit Matija Nastasic, und Alessandro Schöpf kehrten zwei Verletzte zurück. Diese sollten zunächst wieder ins Training einsteigen und die beiden Testspiele nutzen, um Spielpraxis zu sammeln. Im ersten der beiden gegen den St. Truiden (belgischer Erstligist) konnten beide bereits erste Einsatzminuten sammeln, für einen Sieg reichte es jedoch nicht. Nach einem Freistoßtor in der ersten Halbzeit liefen die Königsblauen dem Rückstand hinterher, auch wenn der Verein aus dem Ruhrgebiet mehr vom Spiel hatte. Das Resultat ist für Cheftrainer David Wagner aber erst einmal zweitrangig gewesen. Ihm gefiel die Präsenz der Spieler und stufte den Test als typisches Vorbereitungsspiel ein.
Weston McKennie reiste nach seiner Schulter-Verletzung ebenfalls mit, hat zunächst allerdings individuell trainiert, bevor er auch einige Einheiten mit der Mannschaft und am Ball absolvieren konnte. Wagner hofft, dass ihm der US-Amerikaner im Februar wieder zur Verfügung stehen wird. Salif Sane fliegt nach seiner Knieoperation nicht mit nach Spanien, auch Stambouli bleibt nach seiner Fußverletzung in Deutschland. Der Heilungsprozess beim Franzosen sei noch nicht so weit fortgeschritten wie erhofft, teilte der Verein mit und schätzte, dass sich die Ausfallzeit des Publikumslieblings wohl auf weitere 4-8 Wochen verlängern wird.
Neuzugang Michael Gregoritsch ist hingegen im Trainingslager mit dabei gewesen. Der Österreicher nutzte die Zeit im Trainingslager um sich erstmals mit seinen neuen Teamkameraden austauschen und ein Teil des Teams zu werden. Im ersten Testspiel zeigte sich seine Variabilität, doch muss der Stürmer die Automatismen in Wagners System noch weiter verinnerlichen. Lange wurde über mögliche Neuzugänge spekuliert, doch ins Trainingslager reiste niemand nach. Heißester Kandidat für einen Winterwechsel ist der Verteidiger des FC Barcelona, Todibo. Schalke soll sich auf der Zielgraden in den Verhandlungen befinden und den AC Mailand bereits ausgestochen haben.
Früher als erwartet stießen Burgstaller und Schubert nach Magen-Darm-Infekten zur Mannschaft hinzu. Die beiden konnten fast das gesamte Trainingslager voll mitziehen und kamen auch im Testspiel zum Einsatz. Dort machte vor allem Schubert mit einigen starken Paraden auf sich aufmerksam. Der Kampf um die Nummer 1 ist auf Schalke jetzt auch offiziell eröffnet. Alexander Nübel war nicht einmal im Kader für das Testspiel. Das sorgte für viele Spekulationen. Trainerstab und Verein nannten jedoch einen geschwollenen Daumen und Nübels Sperre als Gründe für das Fehlen des 23-Jährigen.
Die beiden U19-Akteure Can Bozdogan und Malick Thiaw sowie drei Spieler aus der U23, Keeper Sören Ahlers, Timo Becker und Nicholas Taitague, komplettieren den Kader in Spanien. Für U19-Talent Bozdogan war das Trainingslager aufgrund einer Knieverletzung vorzeitig beendet. Ihre Chancen genutzt haben dahingegen vor allem Malick Thiaw, der mit seinem abgebrühten Auftreten gegen St. Truiden punktete und der quirlige Nick Taitague. Wagner wird die beiden weiter im Auge behalten.
Schalke : HSV – einst Bundesliga, jetzt Testspiel
Am heutigen Freitagabend trifft der FC Schalke 04 zum Abschluss seines Trainingslagers im Volksparkstadion auf dem Hamburger SV. Wahrscheinlich ist es, dass Wagner seine Wunsch-Elf starten lässt, aber zur zweiten Halbzeit wieder allen Akteuren die Chance gibt. Vor allem Jungtalent Jonas Carls hofft diesmal auf Einsatzzeit. Der Verteidiger aus der Knappenschmiede musste beim Testspiel gegen den VV St. Truiden auf der Bank Platz nehmen und hatte keine Chance sich zu beweisen.
Auch Michael Gregoritsch und Guido Burgstaller wollen Selbstbewusstsein für die Rückrunde tanken und gegen den HSV treffen. Beide trafen zuletzt in der Saison 2018/2019 und vor allem Burgstaller konnte viel Einsatzzeit verbuchen, weswegen die Torflaute besonders an ihm nagt. Das gab der Österreicher auch unumwunden im Interview mit Sky News HD zu.
Für die Rückrunde heißt es jedoch für alle: Volle Kraft voraus!