War Trainer David Wagner noch recht zufrieden mit dem Bundesligastart in Mönchen Gladbach und dem Auftritt seiner Mannschaft, so dürfte sich seine Gemütslage nun etwas gewandelt haben. Was jedoch weniger an der Chancenverwertung seiner Mannschaft gelegen haben dürfte, auch wenn diese ebenfalls zu wünschen übriglies, sondern viel mehr an der Leistung des Schiedsrichtergespanns, um Fritz und Dankert festzumachen ist.
Die umstrittenen Szenen in diesem Spiel häufen sich. Zweimal Elfmeter für Schalke gegen Bayern hätte es geben können, einmal davon MÜSSEN, doch der VAR griff nicht ein und auch das Foul vor dem 2:0 Freistoß sorgt auch Tage später bei Fans und Spielern für erhitzte Gemüter.
Lange Zeit sah es so aus als könnten die Knappen den FC Bayern München in Schach halten. Mit beherzten Aktionen nach vorn und aggressivem Pressing machten die Hausherren den Bayern aus München erst Probleme, doch ein gepfiffener Elfmeter in der 19. Minute, den Lewandowski sicher verwandelte, brachte die Münchner zurück in die Spur. Das lag auch daran, dass der S04 nach guten Ballgewinnen zu oft die falsche Entscheidung im Spiel nach vorne fällte und so kaum für Gefahr im gegnerischen 16er sorgte. Ein Problem, an dem David Wagner am besten bis zur nächsten Partie gegen Hertha BSC, arbeiten sollte, damit ein erneuter Fehlstart in die Saison abgewendet wird.
Erst in Halbzeit zwei wurde auch der Rekordmeister wieder richtig gefährlich. Kurz nach Wideranstoß verwandelte Lewandowski seinen 4. Saisontreffer. Nübel hatte keine Chance. Doch die richtig heiße Phase des Spiels begann danach. Der FC Schalke wurde aktiv und übte zwischen der 54. und 64. Minute Druck auf die Abwehrreihen der Bayern aus. Neben Kutucu, kamen auch Caligiuri und Nastasic zu guten Chancen. Der Druck offenbarte die Schwächen der Bayern und Fehler in den Abwehrreihen ließen ebenso wenig auf sich warten, wie diverse Hilflosigkeiten, die in Foulspielen endeten. Innerhalb von 5 Minuten kam es zu drei Diskussionen mit dem Spielleiter Fritz. Die sich nicht nur in der Zeitlupe, sondern auch Live als berechtigt rausstellten.
Perisic wehrte den Freistoß von Caligiuri bewusst mit dem Arm ab und auch Pavards Hand war im Spiel, als Nastasic auf die freie Ecke köpfte, in die Neuer es nie und nimmer rechtzeitig geschafft hätte. Doch Fritz und das Videoschiedsrichtergespann wollen nichts gesehen haben, weder ein Foulspiel noch eine klare Fehlentscheidung. Ein grobes Versagen der Verantwortlichen. So beurteilte zumindest Schiri-Chef Lutz Michael Fröhlich die Entscheidung um das Perisic-Handspiel. Im Fall Pavard ließ er Entscheidungsspielraum offen.
Nach den Entscheidungen von Fritz entmutigt ließen es die Schalker etwas ruhiger angehen, bevor in der 75. Minute das 3:0 fiel und Lewandowski den Sieg sicherte. Die erste Niederlage der Saison musste der angeschlagene S04 somit bereits an Spieltag zwei vor heimischem Publikum einstecken. Besonders bitter, die Schalker kämpften engagiert, um den Heimspiel-Fluch zu beenden. Die Königsblauen konnten seit Februar dieses Jahres kein Spiel in der Veltins-Arena mehr gewinnen. Auch deshalb saßen die Fehlentscheidungen an diesem Abend besonders tief. Ob jedoch der ein oder andere Elfmeter einen Punktgewinn beschert hätte, bleibt rein hypothetisch. Eins steht fest: Fehlentscheidungen dieser Tragweite dürfen mit VAR nicht passieren.