Seit 2015 spielte Alexander Nübel für den FC Schalke 04. Jetzt steht fest: 2020 ist Schluss. Das berichtete am frühen Sonntagmorgen die Funke Mediengruppe. Das die Entscheidung kurz vor der Winterpause gefallen ist, ist dabei nicht verwunderlich. Auf diese Weise verringert der Schalker Kapitän (seit Sommer 2019) den Druck auf seine Person, wenn er erst Ende Januar wieder im Kader des S04 steht (Winterpause + 4 Spiele Sperre). Ob Nübel dann jedoch wieder die Nummer 1 im Team der Königsblauen sein wird, bleibt offen. Nach dem letzten Hinrundenspiel gegen Freiburg vermied Cheftrainer David Wagner ein klares Bekenntnis.
Auch S04-Sportvorstand Jochen Schneider zeigte sich in der offiziellen Stellungnahme des Vereins mehr als irritiert über die Entscheidung des wohl größten deutschen Torwarttalents: „Nach allen Gesprächen, die wir in den letzten Monaten mit Alexander Nübel und seinem Berater geführt haben, sind wir über seinen Entschluss nicht sehr überrascht und respektieren selbstverständlich. Verstehen müssen wir seine Entscheidung indes nicht.“ Schalke hatte dem 23-Jährigen einen langfristigen Vertrag geboten, mit diesem wäre Nübel im Schalker Team einer der Top-Verdiener geworden. Doch weder der finanzielle Anreiz, noch eine Garantie für seine Position als Nummer 1, konnten den Jungstar überzeugen.
Die Empörung bei den Fans über die jetzt bekanntgewordene Entscheidung hielt sich in Grenzen. Vielmehr forderten die meisten Anhänger der Königsblauen bereits im Sommer einen Verkauf, sollte Nübel nicht vorzeitig seinen Vertrag verlängern und auch die Ernennung Nübels als Kapitän sorgte schon damals für Unruhe. Indes wird die Gewissheit nun für Erleichterung und Ruhe im Schalker Umfeld sorgen, denn die Spekulationen um die Vertragssituation Alexander Nübels nahmen mehr und mehr Überhand.
Die übereinstimmende Meinung in den sozialen Netzwerken zum weiteren Vorgehen: Schubert als Nummer 1 weiter aufbauen und Fährmann als erfahrenen Backup halten. Bei den ersten Auftritten zeigte Schubert bereits sein Potenzial. Bei den beiden Elfmeter-Gegentoren gegen Freiburg war der 21-Jährige jedoch machtlos. Nun soll er laut Fans in der Rückrunde den Vorzug vor Nübel erhalten. Ob der S04 jedoch wirklich so konsequent sein wird, bleibt zu bezweifeln. Jochen Schneider teilte mit, dass er davon überzeugt ist, dass Nübel bis zum Schluss alles für den Verein geben wird.
Nur wenige Minuten nach der offiziellen Bestätigung des FC Schalke 04 sickerte in übereinstimmenden Medienberichten durch, dass der Weg von Alexander Nübel wohl in München weitergeht. Nach Manuel Neuer ist Nübel nun der zweite Torwart, der in einem Jahrzehnt von Schalke zu Bayern wechselt. Nübel soll einen langfristigen Vertrag bis 2025 erhalten und Neuer-Nachfolger werden. Für den 23-Jährigen bedeutet das: Erst einmal den Platz auf der Ersatzbank einzunehmen.