Mit 4:2 fertigte Borussia Mönchengladbach den FC Schalke vor anderthalb Wochen ab. Wenige Tage später zeigten sich die Schalker im Hinspiel des Europa-League-Achtelfinales deutlich verbessert und spielten gegen die Elf vom Niederrhein immerhin 1:1. In der Mathematik des Markus Weinzierl ist die Sache klar: „Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Das erste verloren, das zweite unentschieden gespielt, eigentlich ist klar, wie das dritte ausgeht…“
Maßgeblichen Anteil an den zuletzt starken Leistungen, die am Sonntag im 3:0 gegen den FC Augsburg gipfelten, hat die Rückkehr zur Viererkette in der Abwehr der Gelsenkirchener. Vor allem im Spiel mit dem Ball sei das 4-2-3-1 ein Garant für die guten Leistungen zuletzt: „In der Viererkette sind wir im Spielaufbau mit Johannes Geis sehr präsent und machen das gut. Wir haben mit der Viererkette im Spielaufbau eine gewisse Klarheit“, sagt Markus Weinzierl. Zu erwarten ist also, dass Schalke auch beim Rückspiel morgen Abend in Mönchengladbach mit Viererkette und Johannes Geis ins Spiel gehen wird.
Weinzierl: Mannschaft wird brennen!
Zwar glaubt Schalkes Cheftrainer, „dass die Gladbacher die besseren Karten haben, weil sie ein Auswärtstor geschossen und jetzt ein Heimspiel haben.“ Aber erst einmal müssten 90 oder vielleicht sogar 120 Minuten gespielt werden. Weinzierl ist überzeugt: „Die Mannschaft wird brennen und wird einen Fight abliefern, in dem wir genauso agieren wollen, wie letzten Donnerstag zuhause, wo wir 1:1 gespielt haben und das Spiel eigentlich hätten gewinnen müssen. Wir wissen, dass wir ein Tor erzielen müssen. Der Plan ist, ein, zwei Tore zu schießen.“
Dennoch ist Schalke gewarnt: Sowohl beim 2:4 in Gladbach als auch beim 1:1 zuhause zeigte die von Dieter Hecking trainierte Elf, wie schnell und gefährlich sie umschalten kann. Außerdem rechnet Markus Weinzierl nicht damit, dass sich die Gladbacher hinten reinstellen und auf Konter lauern werden.
Gladbachs Dämpfer in Hamburg
Während Schalke zuletzt sportlich überzeugte, sah das bei Gladbach am Wochenende etwas anders aus. Beim Hamburger SV verlor die „einzige Borussia“ mit 1:2 – auch wenn Dieter Hecking von einem Dämpfer spricht, der vielleicht zur richtigen Zeit kam, „weil jetzt alle noch mal aufgezeigt bekommen haben, dass wir unsere Basis in jedem Spiel aufs Neue legen müssen. Wenn uns das gelingt, sind wir für jeden Gegner brandgefährlich. Wenn es weniger ist, sind wir auch mal anfällig – wie in Hamburg geschehen.“
Für den S04 sei die Europa League „vielleicht die letzte Chance, sich für das internationale Geschäft zu qualifizieren“, glaubt Hecking. „Deshalb müssen wir uns darauf einstellen, dass sie morgen alles dafür tun werden, weiterzukommen. Das Hinspiel war knapp“. Und auch für Donnerstagabend erwartet Hecking „wieder eine enge Kiste“.
Personal: Goretzka, Kolasinac und Stindl drohen auszufallen
Während Gladbachs Raffael nach überstandenem grippalen Infekt wieder zur Mannschaft zurückgekehrt ist, droht Leistungsträger Lars Stindl gegen Schalke auszufallen. „Wir werden alles probieren, um ihn bis morgen fit zu bekommen. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass er spielt. Dass Lars momentan in einer guten Verfassung ist und uns helfen könnte, ist unbestritten. “
Auch beim FC Schalke drohen zwei Leistungsträger auszufallen: „Bei Leon Goretzka müssen wir das Abschlusstraining abwarten und schauen, wie es da aussieht“, sagte Markus Weinzierl am Mittwochnachmittag. Wegen muskulärer Probleme konnte der 22-Jährige am Sonntag gegen Augsburg nicht spielen. Auch Sead Kolasinac musste kurz vor Schluss gegen Augsburg raus.
So könnte Schalke spielen:
Fährmann – Kolasinac, Nastasic, Höwedes, Kehrer – Geis, Bentaleb/Stambouli – Caligiuri, Goretzka/Bentaleb, Choupo-Moting – Burgstaller