Schalke gewint zuhause mit 2:0 gegen Mainz 05 und ist nun schon drei Spiele in Folge ungeschlagen. Das zweite 2:0 hintereinander lässt auf weitere Erfolgserlebnisse hofffen.
S04-Cheftrainer vertraute auf die selbe Elf wie bereits beim 2:0 gegen Hertha BSC Berlin vor einer Woche. Max Meyer gab erneut den einzigen Sechser und sollte es wieder richtig gut machen. Breel Embolo stand nicht im Kader. „Im Moment stagniert er ein bisschen“, erklärte Tedesco nach dem Spiel: „Da erwarten wir uns im Training noch mehr flüssige Bewegungen.“
Stilles Gedenken an Schalke-Fan Julian
Vor knapp 60.000 Zuschauern begann das Spiel ohne die Unterstützung der beiden Fanlager. Die Nordkurve gedachte mit schwarzen Bannern dem kürzlich verstorbenen Mitglied der Ultras Gelsenkirchen, Fabian, und schwieg drei bis 04 Minuten lang. Die Mainzer Fans beteiligten sich mit einem Banner. Bemerkenswert: Der Verein erlaubte seinen Fans eine bengalische Fackel. Auf dem Anzeigenwürfel teilte der FC Schalke mit: „Liebe Fans, in diesem einen, ganz besonderen Fall haben wir den Einsatz einer Leuchtfackel toleriert. Es gilt jedoch unverändert: Pyrotechnik in unserer Arena ist nicht gestattet“.
Nach dem stillen Gedenken, legten beide Fanlager los und auch auf dem Platz entwickelte sich eine interessante Partie. Bereits nach 13 Spielminuten netzte Schalke zum 1:0 ein. Guido Burgstaller hatte Leon Goretzka mit einem genialen Pass geschickt, Goretzka konnte mit einem frechen Lupfer René Adler im Tor der Mainzer überwinden. Schon sein drittes Tor in drei aufeinanderfolgenden Spielen!
Schalke dominant, doch mit nur wenigen Chancen – zunächst!
Schalke ließ in der ersten Halbzeit gut den Ball laufen, erarbeitete sich 70% Ballbesitz. Doch Torchancen waren – bis auf das tolle 1:0 – überwiegend Mangelware. Bis zur 45. Spielminute gab Königsblau lediglich eine Handvoll Torschüsse ab. In der Defensive waren die Schalker jedem Zweifel erhaben: Mainz fand kaum statt und brachte bis zur Pause keinen Schuss aufs Schalker Tor zustande.
Nach dem Wechsel hatte Schalke in der Defensive einige Flüchtigkeitsfehler, die Mainz 05 allerdings nicht zu nutzen wusste. Insgesamt agierten die Mainzer nun aggressiver und hatte in der Folge zumindest etwas mehr vom Spiel. Nachdem sich Schalke im weiteren Verlauf der Partie erneut Chancen erspielte, war es Guido Burgstaller, der in der 74. Spielminute nach einer Ecke zum entscheidenden 2:0 traf.
Analyse: Schalke in der Offensive stark verbessert
Im Vergleich zu den letzten Spielen zeigte sich Schalke gegen Mainz im Offensivspiel stark verbessert. Während in der ersten Halbzeit nur vier Torschüsse gelangen, konnten die Knappen in der zweiten Hälfte neun Schüsse auf das Tor bringen – eine deutliche Steigerung gegenüber den Spielen gegen Berlin und Leverkusen. Und nicht zuletzt: Gegen Mainz brauchte Schalke wie gegen Berlin keine Überzahl auf dem Platz und keinen Elfmeter, um auf die Siegerstraße zu gelangen.
Nach Balleroberungen und schnellem Umschaltspiel war es häufig der quirlige Amine Harit, der den Ball schnellen Schrittes Richtung gegnerisches Drittel trieb. Das Problem: Seine Mannschaftskollegen konnten dem jungen Marokkaner meist nicht folgen und in die Schnittstellen stechen. Domenico Tedesco: „Wir hatten einen guten Ballbesitz, allerdings hat uns in gewissen Situationen die Vertikalität gefehlt. Es ist uns nicht gelungen, die richtigen Momente zu erkennen, in denen wir hinter die Kette kommen.“ Torschütze Guido Burgstaller ergänzte: „Das einzige, was noch nicht ganz optimal geklappt hat, war der letzte Pass. In einigen Situationen hat uns vielleicht die letzte Entschlossenheit gefehlt.“
Apropos Burgstaller: Der Österreicher wurde von den Fans mit Sprechchören gefeiert – eine Party, die dem Stürmer beinahe unangenehm war: „Ich probiere immer, mein Bestes zu geben. Es ist überragend, dass das honoriert wird, was ich auf dem Platz mache. Aber ich will mich nicht in den Vordergrund stellen“. Im Gegenteil: Für seine Mannschaftskollegen aus der Verteidigung hatte Burgstaller nur positive Worte übrig: „Man muss unserer Abwehr ein Riesenkompliment aussprechen. Die Jungs gewinnen hinten fast jeden Zweikampf und lassen nur sehr wenig zu.“
Schalke jetzt immer besser?
Insgesamt zeigte sich auch Cheftrainer Tedesco sehr zufrieden, will die jüngsten Erfolge aber nicht überbewerten: „Im Trainerteam finden wir es gut, dass wir mutig sind und uns trotz des Gegnerdrucks nicht verstecken, wie beispielsweise in Hannover. Das sind Entwicklungsschritte, die wir bereits gegangen sind und auch weiterhin gehen müssen.“
Auch Guido Burgstaller mahnt zur konzentrierten Weiterarbeit, „dann können wir noch einige Siege einfahren“.