Clemens Tönnies will eine „Schalke AG“ nicht ausschließen

Der FC Schalke 04 und insbesondere seine Führungsriege wurde in den letzten Jahren nicht müde, zu betonen, wie wichtig die Rechtsform eines eingetragenen Vereins für den Fußballclub sei. „Darauf sind wir stolz“ etwa sagte Finanzvorstand Peter Peters noch vor nicht allzu langer Zeit. Jetzt allerdings hat sich Clemens Tönnies wieder zu Wort gemeldet. Und das, was der Vorsitzender des Aufsichtsrates da sagte, weicht den urspünglichen Standpunkt gehörig auf.

Gegenüber dem „Westfalen-Blatt“ sagte Tönnies jetzt, angesprochen auf einen mögliche Schalke AG, er halte eine Kapitalgesellschaft für eine Option. „Wir werden genau beobachten, wie sich die Liga verändert. Etwa wenn Red Bull Leipzig als weiterer, ganz starker Akteur auftritt.“ Schalke müsse sich womöglich bald die Frage stellen, welche Schlüsse aus der Entwicklung zu ziehen sind. Tönnies: „Wenn wir uns mit Bayern, Dortmund, Red Bull, Leverkusen oder Wolfsburg vergleichen, sind wir der letzte Dino, der ein Verein ist. Wir müssen das beobachten und dann sehen: Haben wir Handlungsdruck das zu verändern? Das müssen dann jedoch die Mitglieder entscheiden, nicht Clemens Tönnies.“ Allerdings betonte der starke Mann auf Schalke auch „Ich liebe diesen Verein so, wie er ist.“

Die Frage ist, ob Schalke als Verein auf lange Sicht erfolgreich spielen und vor allem wirtschaften kann. Bei aller Fußballromantik dürfte eines klar sein: wenn zukünftig Erfolge ausbleiben sollten, muss sich der Verein entscheiden und Prioritäten setzen. Hauptaufgabe des Clubs dürfte dann sein, neue wirtschaftliche Strukturen zu schaffen – und dabei die Identität und die Tradition von S04 zu bewahren.