Seit Tagen wird spekuliert, wer Teil der „Geheimgruppe“ ist, die Kontakt zu Ralf Rangnick aufgenommen hat. Jetzt ist klar: Bei der Gruppierung, die sich selbst „Zukunft und Tradition“ nennt, handelt es sich um 20 einflussreiche Sponsoren, Schalke-Mitglieder, ehemalige Mitarbeiter und Spieler des Vereins. Unter anderem Euro-Fighter Ingo Anderbrügge, Bodo Menze, Harfid Hadrovic oder Ex-Mannschaftsarzt Dr. Armin Langhorst sind darunter. Am Mittwoch haben sie ausgewählten Journalisten auf einer Pressekonferenz ihre Ziele vorgestellt, bevor am Mittwochabend ein Gespräch mit Jens Buchta, dem Vorsitzenden des Schalker Aufsichtsrates, folgt.
Es gehe „nicht um persönliche Eitelkeiten“, sagte Ulrich Paetzel, Vorstandvorsitzender der Emschergenossenschaft und Sprecher der Gruppe „Zukunft und Tradition“. Paetzel kündigte für das Gespräch mit Jens Buchta an: „Wir bieten unsere Hilfe an.“ Ab heute sei die Initiative offen für alle Schalker. Die Gruppierung habe bereits im Januar das erste Mal Kontakt zur Schalker Führung aufgenommen, damals sei die Hilfe jedoch nicht angenommen worden. Paetzel erklärte, falls der Aufsichtsrat um Buchta die Unterstützung erneut ablehne, werde die Gruppierung „nach Hause gehen“.
„In unserer Gruppe gibt es keine Scheichs, Heuschrecken oder Finanzinvestoren“, betonte Ulrich Paetzel. Ihm war es wichtig zu betonen, dass der ehemalige Aufsichtsratschef Clemens Tönnies nicht Teil der Gruppe sei. Nachdem die Gruppe zuerst anonym bleiben wollte, kam es zu einigen Diskussionen. Einen Neuanfang mit Clemens Tönnies werde es vor allem von Fanseite nicht geben können.
Für die Zukunft sei es wichtig, alle mit ins Boot zu holen und endlich wieder intern für Ruhe zu sorgen. Die Anwesenden Vertreter der Gruppe machten klar, dass die 160.000 Fans des Vereins das Souverän seien. Das gelte auch für die Frage nach einer möglichen Ausgliederung. An der Führung des Vereins wäre es, verschiedene Konzepte auszuarbeiten, die Entscheidung würden jedoch die Fans treffen und nach dieser muss sich gerichtet werden.
Die Wunschpersonalie der Gruppe sei, wie bereits bekannt, Ralf Rangnick: Er sei die beste Personaloption in Deutschland für den S04. Im Zuge der Kontaktaufnahme mit Rangnick soll die Gruppe um Anderbrügge dem Ex-Trainer bereits ein Budget zugesagt haben, welches ihm beim Neuaufbau der Mannschaft zur Verfügung stehe. Die Gruppe betont, dass Grundlagen gelegt worden seien, auf denen der Aufsichtsrat jetzt aufbauen könne.
Doch „Zukunft und Tradition“ ist nicht die einzige Gruppierung, die sich mit der Schalker Zukunft auseinandersetzt. Auch die „Zukunftself“ hat in den vergangenen Wochen für Aufsehen gesorgt. Interessant: Die Gruppe um Anderbrügge steht bereits seit einigen Wochen in Kontakt mit Raphael Brinkert, dem Initiator der „Zukunfts-Elf“.