Kurányi kritisiert Kaderplanung und Auftreten – Schalke fehle es „an allem“

Wenn am Freitag der FC Schalke 04 auf den VfB Stuttgart trifft, dürften für Kevin Kurányi zwei Herzen in einer Brust schlagen. Bevor er 2005 zu den Knappen wechselte, startete er bei den Schwaben durch. In einem Interview verriet er, warum es um die Knappen derzeit so schlecht steht.

Unter dem späteren Schalke-Trainer Felix Magath gehörte er einst zu den jungen Wilden – unter anderem um den späteren Weltmeister Philipp Lahm. Nach der Vizemeisterschaft 2002/2003 sowie dem Achtelfinale der Champions League eine Saison später, entschied sich der gebürtige Brasilianer zum Wechsel in den Ruhrpott.

Dort war er drauf und dran, mit dem S04 zu schaffen, was beim VfB nicht gelang – die deutsche Meisterschaft zu gewinnen. In einem dramatischen Finale der Saison 2006/2007 war es dann jener VfB, der die Knappen am 33. Spieltag entscheidend vom Thron stieß.

Rund zehn Jahre später beendete der 52-fache deutsche Nationalspieler seine Karriere. Aktuell schaut er besorgt auf die Geschehnisse rund um den Revierklub. In einem Interview mit „t-online“ bemängelte er unter anderem das Auftreten der Spieler. „Wenn man die Spiele seit Januar verfolgt hat, muss man sagen: Es fehlt an allem. Leider. Ich habe mir gewünscht, dass es mit dem Trainerwechsel besser wird und sich die Mannschaft besser motivieren kann. Individuell ist Schalke eigentlich gut besetzt, aber ihr fehlt fast alles, was ein Team ausmacht. Laufbereitschaft, 100 Prozent zu geben und sich für den Verein zerreißen zu wollen. Das merken auch die Fans“, erzählte Kurányi.

Nicht frei von Schuld sprechen, konnte er auch Sportvorstand Jochen Schneider. „Sportdirektor Jochen Schneider hat die Mannschaft in weiten Teilen so übernommen, wie sie jetzt ist. Er konnte aufgrund der misslichen finanziellen Situation auch nicht viel ändern. Aber er hatte zumindest drei Transferfenster Zeit, um den Kader etwas umzustrukturieren. Das ist ihm nicht besonders gut gelungen. Er hätte einen größeren Umbruch machen sollen“, meinte der ehemalige Schalker.

Wegweisend seien daher die beiden kommenden Spiele gegen Stuttgart und Mainz 05. Sollten die Königsblauen in diesen zwei Begegnungen abermals als Verlierer vom Platz gehen, „wird es ganz, ganz schwierig“.