Am Samstagnachmittag geht es für den FC Schalke 04 in ein richtungsweisendes Spiel. Beim 1.FSV Mainz 05 wollen die Knappen den Schwung aus dem DFB Pokal mitnehmen und den ersten Sieg in dieser Saison einfahren. Manuel Baum stellt sich auf ein Spiel mit vielen physischen Elementen ein, bei dem das Spielerische an zweiter Stelle stehe. Allerdings sollte auch das ein wichtiger Faktor werden.
Auch wenn es kein Endspiel ist, es weist ähnliche Charakteristiken auf. Wenn am Samstag der FC Schalke 04 in der Opel-Arena auf den 1.FSV Mainz 05 trifft, ist klar – es darf auf keinen Fall verloren werden. Die Mainzer, derzeit noch ohne Punkte auf Tabellenplatz 18, wollen endlich den ersten Sieg dieser Saison. Gleiches gilt für Schalke 04.
Mut macht da der Pokalauftritt unter der Woche nur bedingt. Schweinfurt, drei Klassen tiefer, spielte mutig auf und hatte gegen die Knappen mehrfach die Chance, im Spiel zu bleiben. Schalkes Reaktion auf das 0:1: Positiv – die Mannschaft gab sich nicht auf. Somit wurde das Spiel mit dem Resümee „Hauptsache gewonnen“ ad acta gelegt. Auch deshalb wollte Manuel Baum auf der Pressekonferenz über dieses Spiel nicht mehr groß sprechen.
Für das Spiel gegen Mainz 05 setzt Manuel Baum auf altbekannte Tugenden im Abstiegskampf. „Das Spiel ist für uns immens wichtig. Wir müssen über unsere Haltung, Mentalität und den Kampf kommen und erst danach über das Spielerische“, sagte der Landshuter. Doch das Spielerische hinten an zu stellen, könnte sich als Fehler entpuppen.
Konzentriert sich Schalke nur auf die Physis und das Verteidigen, läuft das Team von Manuel Baum Gefahr, abermals ein Déjà-Vu zu erleben. Unter dem neuen Trainer Jan-Moritz Lichte fokussieren sich die 05er vermehrt, erfolgreich in der gegnerischen Hälfte zu pressen. Daher ist es wichtig, dass der S04 sich einen Plan für das Spiel mit dem Ball zurechtlegt, um nicht in Spielsituationen zu schlittern, in denen die Mannschaft ungeordnet ist.
Zu viele Elfmeter, eine schwache zweite Halbzeit und eine verlorene Stärke
Um das angesprochene Déjà-Vu zu vermeiden, lohnt es sich, trotzdem das Pokalspiel nochmal aus dem Archiv zu kramen. Trotz der Reaktion nach dem Gegentor, zeigte sich Schalke auch in der zweiten Halbzeit gehemmt und ließ dem Gegner wieder die Möglichkeit, zurückzukommen. Ralf Fährmann parierte glücklicherweise aus Schalker Sicht den Foulelfmeter. Doch bereits daran lassen sich zwei Trends erkennen, die Schalke abstellen muss.
Im siebten Spiel gab es bereits den fünften Elfmeter. In der Bundesliga zuletzt gegen den VfB Stuttgart, die dadurch noch zum Ausgleich kamen. Darüber hinaus zeigte sich Schalke in der zweiten Halbzeit besonders anfällig. 15 der schon 20 Gegentore fielen nach dem Seitenwechsel.
Ein Fokus im Training war vor allem das Verteidigen von langen Bällen. Doch nicht nur bei denen waren die Schalke bisher unsicher, sondern auch bei Standardsituationen. Einst Kopfballstark und schier unbezwingbar bei Standardsituationen, kassierten die Königsblauen in dieser Saison mehr als die Hälfte der 20 Gegentore durch solche Situationen.
Erwähnenswert, dass die Mainzer in ihrer Vorbereitung gesondert Standardsituationen trainiert haben. „Wenn wir merken, dass ein Spieler des Gegners nur darauf bedacht ist, unseren Abwehrspieler zu blocken, damit sich einer seiner Mitspieler freilaufen kann, müssen wir schnell kommunizieren und den Mann übergeben“, erklärte der Mainzer Trainer. Ihm wird klar sein, dass nicht selten solche Partien, in denen viel auf Physis gesetzt wird, durch Standards entschieden wurden.