Kein Sieger im Krisenduell – Vier Tore, VAR-Ärger und trotzdem Optimismus

Auch beim Auswärtsspiel beim 1.FSV Mainz 05 gelang dem FC Schalke 04 kein Sieg. Die Rheinhessen gingen durch zwei zweifelhafte Strafstöße in Führung, Schalke zeigte jedoch Moral und kämpfte sich zurück. Mark Uth traf dabei sehenswert per Freistoß, ehe Mainz die Chancen auf die Entscheidung liegen ließ und am Ende sogar zum Schalker Ausgleich traf.

Beim Lesen der Tabelle dürfte dieses Spiel bei den Wenigsten Hoffnung auf ein spektakuläres Spiel gemacht haben. Der 18. der Tabelle – Mainz 05 – traf auf den 17. – Schalke 04. Doch am Ende hatte diese Partie fast alles: Kampf, Drama, VAR-Ärger und ein Traumtor.

Im Vergleich zum Pokalspiel gegen Schweinfurt (4:1) stellte Schalke-Coach Manuel Baum seine Startelf auf acht Positionen um: Rønnow, Sané, Mascarell, Oczipka, Harit, Uth Paciência kehrten allesamt in die Startelf zurück, genauso wie Kabak, der nach Gelb-Rot-Sperre wieder zur Verfügung stand.

VAR erwischte Schalke kalt

Die Knappen wollten den Erfolg aus dem Pokalspiel mitnehmen, doch sie erwischten eine kalte Dusche. Nach gerade einmal drei Minuten stieß Nastasić im Zweikampf Burkhardt um, der daraufhin liegen blieb und behandelt werden musste. Schiedsrichter Patrick Ittrich winkte zunächst ab, wurde aber vom Video Assistant Referee (VAR) aufgefordert, sich diese Situation nochmal anzusehen. Neben dem harten Einsteigen des Serben gab es auch einen Kontakt an der Achillesferse, was Ittrich als Foulspiel wahrnahm.

Mit fünfminütiger Verzögerung zeigte er schließlich auf den Punkt. Brosinski übernahm die Verantwortung und verwandelte aus seiner Sicht lins unten. Schalkes Keeper ahnte zwar die Ecke, konnte den Ball aber nicht parieren.

Uth á la Messi

Wie in den letzten Spielen berappelten sich die Königblauen und hatten nach 23. Minuten die erste große Gelegenheit zum Ausgleich: Im Sechzehner legte Paciência den Ball auf Uth zurück, der jedoch den Ball nicht richtig traf. Wenig später durfte Uth aber jubeln. Kurz vor der Strafraumgrenze brachte der ehemalige Schalker Latza Paciência zu Fall. Den fälligen Freistoß hob Uth im Messi-Stil über die Mauer ins rechte obere Eck (36.). Damit traf er bereits zum achten Mal im elften Spiel gegen die Rheinhessen.

Allerdings offenbarte Baums Team in der Defensive Lücken. Mainz versuchte in Person von Burkhardt schnell nach vorne zu spielen, der den Ball auf Mateta weitergab. Im Strafraum ging der Mainzer zu Boden – wieder Strafstoß für die Gastgeber. Erneut war diese Entscheidung äußerst fragwürdig, da der Gefoulte den Schalker Innenverteidiger Kabak mit der Hand im Gesicht traf.

Ungeachtet dessen trat Mateta an und verwandelte ebenfalls souverän links unten (45.). Mit der Führung im Rücken ergab sich in der Nachspielzeit für die 05er sogar noch die Chance auf das 3:1. Nach einem Ballverlust von Mascarell scheiterte der Torschütze von gerade eben am glänzend parierenden Rønnow.

VAR-Ärger die Zweite

Doch auch davon zeigte sich S04 unbeeindruckt. Kurz nach Wiederanpfiff kam Kabak nach einer Ecke im Fünfer frei zum Kopfball. Mainz-Torhüter Zentner verpasste die Kugel, sodass der türkische Nationalspieler nur noch ins leere Tor köpfen musste (51.). Zum Erstaunen vieler Schalker jubelte Manuel Baum nicht – möglicherweise wusste er bereits, was kommen würde. Der Treffer wurde in Köln wegen Handspiels überprüft, nach dessen Überprüfung Ittrich schlussendlich den Treffer annullierte. Der Ball ging von Kabaks Oberarm ins Tor.

In der Folge entwickelte sich ein Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die erste hatten die Mainzer, die immer wieder versuchten mittels Konter die Schalker Abwehr vor Probleme zu stellen. Erneut war es der stark aufspielende Burkhardt, der frei auf Rønnow zulaufen konnte. Der Däne blieb lange stehen und verhinderte abermals einen dritten Gegentreffer. Die beste Chance, diesen zu erzielen, hatte Torschütze Mateta. In der 78. Minute lief der Franzose ein zweites Mal frei auf Rønnow zu, schoss aber weit vorbei.

Auf Schalker Seite versuchten sich Paciência und Uth, den Ausgleich zu erzielen. Gleiches Bild wie auf der anderen Seite: Auch hier flogen die Bälle am Tor vorbei.

Baum wechselte nochmal offensiv und brachte Raman, Ibišević und Skrzybski der sich im Pokalspiel mit einer Torvorlage und guten Versuchen auszeichnen konnten. Dieser war gerade einmal wenige Sekunden auf dem Feld, da wirkte er beim Ausgleich mit. Der Angreifer flankte von der rechten Seite scharf in die Mitte, Zentner versuchte abzuwehren, lenkte den Ball aber an das Knie von St. Juste. Von diesem ging die Kugel schließlich ins leere Tor (82.).

Schalke drängte nun auf den Sieg und machte erneut keine Bekanntschaft mit dem VAR. Paciência zog von außen in den Strafraum der 05er, in dem er von Niakhaté zu Boden gezerrt wurde. Weder der VAR noch Schiedsrichter Ittrich griffen ein. Somit bleiben Schalke und Mainz weiterhin ohne Sieg in dieser Saison.

Zwar kämpfte sich Schalke zurück und zeigte nach den Widerständen Moral, konnte aber erneut keinen Sieg einfahren. Nach der Länderspielpause geht es für die Knappen dann in der Veltins-Arena gegen den VfL Wolfsburg weiter.