Schalke und das Problem mit den (gegnerischen) Ecken

Mit Salif Sané hat Schalke in dieser Saison neben Naldo einen zweiten torgefährlichen Zwei-Meter-Mann in der Innenverteidigung. Das Problem: Bislang sieht Schalke bei eigenen Ecken nicht so gut wie in der letzten Saison aus. Noch schlimmer: Schalke kassierte in dieser Spielzeit sogar drei Gegentore nach gegnerischen Eckbällen. S04-Cheftrainer Domenico Tedesco über das Problem mit den Ecken.

Schalke-Eckball-James-Rodriguez

„Wir haben drei Eckball-Gegentore bekommen, aber auf drei unterschiedliche Art und Weisen“, holt Tedesco aus. „Beim ersten Gegentor in Wolfsburg wird Matti Nastasic weggeblockt und wir bekommen Probleme Richtung zweiter Pfosten.“

Die Lösung: „Das passiert nicht, wenn du im Raum verteidigst, weil im Raum hat jeder seinen eigenen Raum. Da kann der Gegner blocken und gegenlaufen wie er möchte, aber du verlierst den Raum nicht“. Deshalb habe Tedesco gemeinsam mit der Mannschaft entschieden, den „nächsten Schritt zu machen“ und auf Raumverteidigung bei Ecken umzustellen.

Allerdings kassierte Schalke gegen Borussia Mönchengladbach das nächste Gegentor nach einem Eckball (2. Spielminute). Der Fehler laut Tedesco: Seine Mannschaft habe sich bei der Ecke zu weit herauslocken lassen.

„Dann haben wir uns noch einmal zusammengesetzt und das Thema analysiert“, verrät Tedesco. Das verstärkte Trainieren von Eckballsituationen brachte allerdings auch nicht den gewünschten Erfolg: Gegen die Bayern kassierte Schalke am vergangenen Wochenende das dritte Eckball-Gegentor in dieser Saison (8. Spielminute). Sebastian Rudy hatte Bayerns James Rodriguez aus den Augen verloren, der frei einnetzen konnte.

Laut Tedesco müsse man nun aufpassen, dass gegnerische Eckbälle nicht zu einem mentalen Problem werden, denn „da bin ich der Meinung: Je mehr man solche Sachen thematisiert, umso schlimmer wird´s. Weil dann der Kopf anfängt nachzudenken.“

„Grundsätzlich haben wir gegen die Bayern die hohen Ecken gut verteidigt. Es geht einfach um Routinen, um Automatismen, um Sicherheit.“ Laut Tedesco fehlen die Erfolgserlebnisse, mal wieder zu null zu spielen und die Eckbälle gut zu verteidigen. „Und dann kannst du als Trainer wieder zeigen: Hier, Männer, das war top!“