Schalke verliert auch gegen Borussia Mönchengladbach – Tedesco sieht „Schritt in die richtige Richtung“

Schalke verliert auch gegen Borussia Mönchengladbach. Mit jetzt drei Niederlagen in drei Spielen machen die Knappen ihren Fehlstart komplett.

Hamza-Mendyl-Gladbach

Schalke-Cheftrainer Domenico Tedesco brachte Matija Nastasic für Weston McKennie, sowie Hamza Mendyl für Abdul-Rahman Baba. Im Sturm durfte Franco Di Santo zusammen mit Guido Burgstaller und Mark Uth ran.

Das Spiel war gerade einmal 120 Sekunden gespielt, als Gladbachs Matthias Ginter nach einer Ecke mit dem Kopf zum 1:0 einnetzte. Nur wenige Minuten später: Schalke nach schnellem Umschaltspiel mit der Riesenchance zum 1:1, doch Franco Di Santo agierte zu zögerlich.

Mönchengladbach war danach die dominantere Mannschaft, störte Schalke früh und zeigte ein schnelles und strukturiertes Spiel nach vorne. Ganz anders als Königsblau: Die Mannen von Domenico Tedesco fuhren zwar immer wieder Entlastungsangriffe, agierten insgesamt aber viel zu überhastet und zu wenig präzise.

Kurz vor der Pause hatte Schalke in Person von Mark Uth noch zwei Mal die Chance auf den Ausgleich, doch einmal verzog Uth, wenig später war Keeper Yann Sommer zur Stelle.

Eine Geschichte des Spiels: Das Debüt von Schalke-Neuzugang Hamza Mendyl: Der 20-Jährige ließ mit einigen Balleroberungen und zwei, drei guten Szenen im Spiel mit dem Ball aufblitzen, dass er für Schalke noch sehr wertvoll werden kann. Mendyl zeigte aber auch seine andere Seite. Nach etwas ungestümem Zweikampfverhalten hatte der Marokkaner Glück, nicht von Schiedsrichter Manuel Gräfe mit gelb-rot vom Platz gestellt zu werden. Tedesco reagiert sofort und brachte Alessandro Schöpf für Hamza Mendyl.

Tedesco nach dem Spiel: „Beim ersten Foul rutscht er aus. Die gelbe Karte hat er zu Recht gesehen. Beim zweiten Foul war Übermotivation dabei, aber mit Sicherheit kein böser Wille. Ich war froh, dass ich ihn da noch auswechseln konnte“. Daniel Caligiuri attestierte seinem Teamkollegen ein gutes Spiel: „Hamza hat ein gutes Spiel gemacht, bisschen übermotiviert vielleicht. Aber dass er die Power hat und die Schnelligkeit, hat man gesehen. Damit kann er uns weiterbringen“, so der Mittelfeldspieler.

Die zweite Halbzeit begann Schalke druckvoller, doch die besseren Chancen erspielte sich in Halbzeit zwei die Mannschaft von Dieter Hecking. Folge: In der 77. Spielminute bauten die Niederrheiner ihre Führung auf 2:0 aus.

Schalke drängte danach auf den Anschlusstreffer und hatte gleich zwei Mal das 1:2 auf dem Schlappen, doch der Ball fand seinen Weg zunächst nicht ins Netz. Erst in der 93. Minute traf der eingewechselte Breel Embolo immerhin noch sehenswert in den Winkel – zu spät.

Nach dem Spiel analysierte Domenico Tedesco: „Gladbach hat uns zu Beginn überrollt, die Abstände haben nicht gestimmt. In den ersten 15 bis 20 Minuten haben die Ordnung und das Pressing nicht richtig funktioniert, da haben wir viel Gegenwind der Borussia gespürt. Da hat uns der Gegner ein Stück weit auf dem falschen Fuß erwischt. Danach haben wir uns aber stabilisiert und einiges an Chancen erarbeitet, aber wir hatten nicht das Glück, das Ding reinzuhämmern.“ Seine Mannschaft habe immerhin einen „Schritt in die richtige Richtung gemacht“.

Tedesco weiter: „Yann Sommer hatte einen überragenden Tag. Ich denke, ein Punkt wäre nicht unverdient gewesen. Wir müssen wieder Sicherheit gewinnen – und dadurch auch Selbstvertrauen. In den kommenden Spielen wollen wir uns wieder in die richtige Richtung katapultieren. Mit Porto und Bayern München haben wir sicherlich zwei schwere Gegner vor der Brust. Aber genau auf diese Partien freuen wir uns. Die Jungs zerreißen sich, die Stimmung im Training ist gut. Wenn wir so spielen wie heute, bin ich überzeugt, dass der Knoten zügig platzt.“

Und um eine möglicherweise entstehende Unruhe im Umfeld des Clubs im Keim zu ersticken, meldete sich auch S04-Sportvorstand Christian Heidel zu Wort: „Ich habe immer gesagt, dass sich die Stärke unseres Vereins zeigt, wenn es einmal nicht so gut läuft. Und ich finde es überragend, wie uns die Fans trotz der Niederlage unterstützt haben. Sie haben ein gutes Gespür für die Situation“, freute sich Heidel über den eigenen Anhang.

Mit dem sportlichen Resultat zeigte sich der Manager dennoch enttäuscht: „Wenn man aus drei Spielen keinen einzigen Punkt holt, ist man alles andere als zufrieden. Dann muss man die Dinge nicht schönreden. Wir haben keinen guten Start hingelegt. Es ist unsere Aufgabe, das zu korrigieren. Wir geraten nach drei Niederlagen aber nicht in Panik, sondern werden ruhig weiterarbeiten.“