Schalke trotzt merkwürdigen Schiedsrichterentscheidungen: Starkes 1:1 gegen Hoffenheim!

Schalke erkämpft sich gegen die TSG Hoffenheim auswärts einen Punkt. Selbst eine Reihe fragwürdiger Schiedsrichterentscheidungen entmutigt das Team von Trainer Domenico Tedesco nicht – im Gegenteil: Schalke liefert ein richtig gutes Auswärtsspiel ab und belohnt sich in der 73. Spielminute mit dem Treffer zum 1:1 – und immerhin einem Punkt in der Provinz.

2018-11-Schalke-Hoffenheim

Tedesco rotierte erneut – und dieses Mal sogar noch mehr als sonst: Gleich sieben Wechsel nahm der 33-Jährige nach der CL-Niederlage in Porto vor. Salif Sané, Bastian Oczipka, Sebastian Rudy, Alessandro Schöpf, Suat Serdar und Guido Burgstaller rückten für Naldo, Benjamin Stambouli, Hamza Mendyl, Yevgen Konoplyanka, Omar Mascarell und Steven Skrzybski in die Startelf. Franco Di Santo flog komplett aus dem Kader, für ihn kam der 20-Jährige Haji Wright, der bereits in der letzten Saison aussortiert worden war. Ein deutliches Zeichen Richtung Di Santo, dessen Zeit auf Schalke spätestens jetzt abzulaufen scheint.

In der Innenverteidigung vertraute Tedesco auf eine Innenverteidigung aus Salif Sané und Matija Nastasic.

Die viertbeste Offensive der Liga – um Missverständnissen vorzubeugen: die Offensive Hoffenheims – begann wie man es von ihr gewohnt ist. Hoffenheim war von Minute eins an die spielbestimmende Mannschaft und erspielte sich mit viel Tempo die ersten guten Möglichkeiten. Viel ging dabei über links. Steven Zuber hatte zwei Mal in den ersten fünf Minuten die Führung auf dem Schlappen, doch einmal hielt Ralf Fährmann stark, beim zweiten Mal rettete Schalke die Latte.

Ein Schalker Offensivspiel versuchte das Team von Trainer Julian Nagelsmann mit extrem hohem Pressing früh zu stören: Die Knappen wurden regelrecht eingeschnürt und hatten Probleme, ihr Spiel aufzuziehen. Doch nach rund 10 Minuten wurde Schalke stärker und spielte immer öfter auch nach vorne. Zwischen der 11. und 20. Spielminute hatte Guido Burgstaller gleich drei dicke Chancen, doch die Pille wollte nicht ins Tor.

In der 28. Minute rettete Ralf Fährmann gleich zwei Mal und vereitelte eine 100%-Doppelchance der Hoffenheimer ganz, ganz stark. Ohne Tore ging es in die Halbzeit.

In der 54. Spielminute ging Hoffenheim mit einem vermeintlichen Handelfmeter 1:0 in Führung. Bitter für Schalke – denn es war der Höhepunkt einer Reihe fragwürdiger Schiedsrichterentscheidungen. Erst hatte Matija Nastasic eine Gelbe Karte für ein vermeintliches Foulspiel kassiert. Der Serbe hatte aber klar den Ball gespielt. Später hatte Schiedsrichter Robert Kampka nach einem Hoffenheimer Handspiel bereits auf den Elfmeterpunkt gezeigt. Doch der Kölner Video-Assistent pfiff seinen Offiziellen zurück, der Elfer wurde zurückgenommen. Und dann der Elfmeter für Hoffenheim: Aus kürzester Entfernung hatte Bastian Oczipka den Ball gegen die (angelegte) Hand bekommen. Noch schlimmer: Sekundenbruchteile zuvor hatte auch ein Hoffenheimer den Ball an die Hand bekommen. Kampka bewertete aber nur das Schalker Handspiel als regelwidrig. Sehr seltsam.

Im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit brachte Tedesco Weston McKennie für Haji Wright und Benjamin Stambouli für Suat Serdar. Damit brach er auch das zentrale 3er-Mittelfeld auf und wechselte in der Innenverteidigung auf eine Dreierkette. Das schien sich auszuzahlen, Schalke wurde wieder stärker.

In der 73. Spielminute fiel dann Daniel Caligiuri nach einer offenbar leichten Berührung im Strafraum der Hoffenheimer – Elfmeter! Nabil Bentaleb traf sicher zum 1:1.

In der Folge hätte Schalke sogar noch das 2:1 erzielen können, scheiterte aber. Am Ende hieß es 1:1 – ein starker Punktgewinn in Sinsheim. „Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht“, meinte Bastian Oczipka: „Wir hätten den Sieg aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gehabt.“

Auch Domenico Tedesco haderte mit dem 1:1.

Die Analysen der Trainer

Domenico Tedesco:

Es war ein sehr spannendes Spiel. In den ersten Minuten hat uns die TSG ein Stück weit erdrückt, in der Phase konnten wir die Bälle nicht festmachen. Anschließend kamen wir mehr und mehr ins Spiel. Der Ballbesitz und der Mut waren heute die Schlüssel, um die Partie in unsere Richtung zu lenken. In der zweiten Halbzeit haben wir auf Dreierkette umgestellt, um die schnellen Stürmer der TSG besser verteidigen zu können. Die Handspiel-Situationen waren strittig. Aus meiner Sicht sollte entscheidend sein, ob es Absicht ist oder nicht. Letztendlich müssen wir mit dem Punkt leben, auch wenn wir gerne drei mitgenommen hätten. Wir wollen uns jetzt mit allem, was wir haben, gut aufs Derby vorbereiten und werden Vollgas geben. [notiert von schalke04.de]

Julian Nagelsmann:

Mit der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden, wir haben gut verteidigt und hatten gute Balleroberungen. So konnten wir viel Druck erzeugen. In der zweiten Halbzeit waren beide Teams ein bisschen müde, wir haben es nicht mehr geschafft, so hoch zu verteidigen. Dadurch hatte Schalke mehr Ballbesitz. Somit geht das Ergebnis letztlich in Ordnung und ich kann mit dem Punkt leben.  [notiert von schalke04.de]