Nach vorzeitigem WM-Aus: Ewald Lienen kritisiert Joachim Löw, den DFB – und Domenico Tedesco!

Ewald Lienen, Technischer Direktor beim Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli, hat zum Rundumschlag ausgeholt. Der 64-Jährige kritisierte die DFB-Elf, ihren Trainer Joachim Löw – und Schalkes Cheftrainer Domenico Tedesco.

Ewald Lienen

 

Ewald Lienen hat das frühe Scheitern von Titelverteidiger Deutschland bei der WM-Endrunde in Russland förmlich herbeigesehnt. „Ich habe nicht nur erwartet, dass wir in der Vorrunde ausscheiden, ich habe es sogar gehofft“, sagte der frühere Bundesligatrainer bei einer Sky-Talkrunde in Hamburg.

Sie hätten es nicht besser verdient, so der 64-Jährige weiter: „Die Arroganz, die der DFB, Joachim Löw und die Mannschaft an den Tag gelegt haben – ich habe mich für Deutschland geschämt. Das Gesamtkunstwerk war erbärmlich.“

Die veränderten Trainerambitionen sind für den einstigen Bundesliga-Profi der Hauptgrund für die Misere im deutschen Fußball. „Es geht immer mehr darum, schon mit 30 Bundesliga-Trainer zu werden. Dabei bleibt die Individualität der Spieler auf der Strecke“, sagte Lienen.

Die Individualität der Spieler bleibe auf der Strecke. „Die besten Jugend-Trainer sind die, die das über 15 Jahre im gleichen Rahmen machen. Wie Elgert bei Schalke. Der hat die ganzen Weltklasse-Spieler wie Özil, Neuer und Sané herausgebracht.“

Schalkes Cheftrainer Domenico Tedesco kritisiert Lienen gar persönlich: „Ich mag den Domenico ja. Aber nach einem halben Jahr in der 2. Liga ist der Bundesliga-Trainer. Dann macht er es wie Mourinho und stellt 18 Mann vor den Strafraum. Das ist der Tod des Fußballs.“

Update: Ewald Lienen hat sich bei Domenico Tedesco entschuldigt. „Ich bin da weit über das Ziel hinausgeschossen und habe Domenico bereits meine Entschuldigung geschrieben, nachdem ich ihn telefonisch am Donnerstagabend nicht erreichen konnte“, wird Lienen in einer Mitteilung des FC St. Pauli zitiert. „Ich schätze Domenico und entschuldige mich für die Aussage in aller Form. Er hat sowohl auf Schalke als auch in Aue – und da haben wir es am eigenen Leib erfahren – im Profibereich herausragende Arbeit geleistet.“

[Quelle: Fussballbuzz.de]