Externen Beobachtern musste sich in den letzten Jahren nicht immer zwingend der Eindruck aufdrängen, Max Meyer nähme schwierige sportliche und berufliche Situationen allzu professionell. Jetzt eskaliert der Streit zwischen dem Mittelfeldspieler und dem FC Schalke 04 weiter. Sport Bild berichtet von einer weiteren Eskalationsstufe – dieses Mal zwischen Meyer und S04-Cheftrainer Domenico Tedesco.
Bereits im Herbst 2016 beklagte sich Max Meyer öffentlich über seine (vorübergehende) Reservistenrolle. Auch zum Ende der letzten Saison sprach Max Meyer offen von einem Abschied aus Gelsenkirchen. Unter Markus Weinzierl spielte Meyer lange Zeit keine große Rolle. Sehr zum Missfallen von Meyer, dessen Abschied im Sommer 2017 so gut wie feststand. Als externer Beobachter musste man den Eindruck haben, Meyer suche die Gründe für seine Situation überall nur nicht bei sich selbst.
Auch die Erwartungshaltung im Schalker Umfeld kritisierte Meyer immer wieder: „In jeder Saison gab es Kritik. Sogar als wir uns für die Champions League qualifizierten. Es schien so, als wäre es nie gut genug“, so Meyer etwa im Juni 2017. „Wenn wir ehrlich sind, ist die Meisterschaft das große Ziel unserer Fans. Und ich glaube, dieser nicht ausgesprochene Gedanke steckt bei den Spielern im Hinterkopf“, mutmaßte Meyer.
Nun hat Max Meyer mit einem Interview das Fass wohl zum Überlaufen gebracht. Im Gespräch mit der Bild erhob Meyer schwere Vorwürfe: „Für mich stellt sich die Situation so dar, dass mir Herr Heidel vom ersten Tag an gesagt hat, ich könne gehen“. Er sei auf Schalke plötzlich nicht mehr erwünscht gewesen. „Ich sollte verkauft werden. Als ich da nicht mitgemacht habe, sollte ich verlängern. Das habe ich nicht“, so Meyer. Warum sich die Situation so zuspitzen konnte? „Ich wollte einfach nicht mehr bei Schalke bleiben und unter Herrn Heidel arbeiten. Darum geht es! In letzter Zeit fühlt sich das für mich alles nur noch wie Mobbing an“, beklagte sich Meyer.
Jetzt berichtet Sport Bild, dass der 22-Jährige Domenico Tedesco in der Woche vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach mitteilte, sich nicht mehr für seinen Arbeitgeber motivieren zu können. Er habe seit dem Hamburg-Spiel „mit Schalke abgeschlossen“, sagte Meyer laut Sport Bild dem Schalker Cheftrainer.
Als ob diese Nullbock-Haltung nicht genug war, sagte Meyer einen Termin bei Christian Heidel ab: Schalkes Sportvorstand wollte am gestrigen Sonntag ein Gesprächstermin mit Meyer vereinbaren, um die Sache zu klären…