2:0 im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen Leverkusen – Bentaleb meldet sich zurück!

Schalke gewinnt das „Sechs-Punkte-Spiel“ in Leverkusen mit 2:0 – und schiebt sich nach dem überraschenden 1:2 von RB Leipzig gegen den 1. FC Köln auf Rang drei. S04-Cheftrainer Domenico Tedesco zeigt sich zufrieden, vor allem mit der Leistung von Torschütze Guido Burgstaller. Nabil Bentaleb kehrte in den Kader zurück.

nabil-Bentaleb-Leverkusen

Domenico Tedesco veränderte seine Startelf nach dem 2:1 gegen Hoffenheim auf zwei Positionen: Bastian Oczipka ersetzte Alessandro Schöpf. Der zuletzt gelbgesperrte Max Meyer kam für Benjamin Stambouli.

Schalke zog direkt das altbekannte, hohe und aggressive Pressing auf. Und weil beide Mannschaften bemüht waren, keine Fehler zu machen spielte sich zunächst viel im Mittelfeld ab.

Bis zur 11. Spielminute. Daniel Caligiuri eroberte tief in der eigenen Hälfte den Ball, setzte sich gegen mehrere Leverkusener durch und brachte einen langen Ball wunderschön auf Guido Burgstaller, der seinen Kontrahenten Retsos wunderbar vernaschte und im eins-gegen-eins Bernd Leno im Bayer-Tor überwand. Sein erstes Tor nach sieben Spielen!

Chancen waren danach Mangelware, obwohl die Leverkusener versuchten, Druck auf die Knappen auszuüben. Etwas übermotiviert ging Leverkusens Dominik Kohr zu Werke, der nach zwei ähnlichen und überflüssigen Fouls in der 38. Spielminute mit gelb-rot vom Platz flog. Das musste doch die Vorentscheidung sein, oder?

Nicht wirklich, denn Leverkusen war nach der Pause trotz Unterzahl weiter bemüht, Tempo zu machen. Doch Schalkes Abwehrverbund hielt den Versuchen der Leverkusener Stand und schaffte es seinerseits immer wieder sich (Halb-)Chancen herauszuspielen.

Kurz vor Schluss machte Königsblau alles klar: Der eingewechselte Nabil Bentaleb verwandelte einen Foulelfmeter zum 2:0, nachdem Breel Embolo von Panagiotis Retsos gefoult worden war. Der Algerier meldete sich mit dem Tor nach offenbar überwundener Krise eindrucksvoll zurück – profitierte allerdings auch von Daniel Caligiuris Unterstützung: „Ich habe ihm den Vortritt gelassen – wie schon Amine Harit bei unserem Sieg in Stuttgart. Nächstes Mal bin ich nicht so brav“, meinte Caligiuri mit einem Zwinkern.

Domenico Tedesco war zufrieden mit Bentaleb: „Ich habe auch die Mannschaft mit ins Boot geholt und ihr gesagt: Wir brauchen Nabil, wollen Nabil. In der Tat ist es ja auch ein Vertrauensbeweis ihm gegenüber, beim 1:0 in Leverkusen aufs Spielfeld zu kommen auf der Sechser-Position“, so der Trainer gegenüber der WAZ. Er habe es gut gemacht, nach vorne verteidigt und versucht, Kopfballduelle früh zu gewinnen. „Es war für ihn insgesamt wieder ein Step in die richtige Richtung.“

Das Spiel analysierte Domenico Tedesco wie folgt:

„Wir haben es im ersten Durchgang sehr reif und überlegt gespielt. Das haben die Jungs stark gemacht. Wir hatten kaum Ballverluste in den Zonen, die uns weh tun. Zudem haben wir selbst viel nach vorne produziert. Gerade nach Balleroberungen haben wir immer wieder für Gefahr gesorgt. Guido Burgstaller hat es beim 1:0 überragend gemacht. Das Tor war nicht nur schön, sondern auch wichtig. Ihm wird das sehr guttun, da er schon einige Spiele nicht mehr getroffen hatte. Wir messen Guido zwar nicht nur an Toren, aber für einen Stürmer selbst ist es immer wichtig, auch zu knipsen. In der zweiten Hälfte hat es Leverkusen zu zehnt sehr gutgemacht. Unser Gegner ist mutig aufgetreten und hat in der Schlussphase das Risiko immer mehr erhöht. Das haben wir am Ende ausgenutzt. Einmal hat Bernd Leno überragend gegen Breel Embolo gehalten. Wenig später gab es dann aber Elfmeter – und der saß. Unsere Fans dürfen gerne von der Champions League träumen. Wir tun das aber nicht, denn sonst verlieren wir den Fokus.“

Leverkusen-Trainer Heiko Herrlich kommentierte das Spiel so:

„Schalkes Sieg geht am Ende in Ordnung. Trotzdem finde ich, dass wir ganz gut ins Spiel gefunden haben, auch wenn die Möglichkeiten fehlten. Vor dem 0:1 haben wir nicht gut verteidigt. Nach dem Gegentor haben wir kurz gebraucht, um uns zu sammeln. Dann aber hatten wir durch Leon Bailey die Großchance zum Ausgleich. Die Gelb-Rote Karte gegen Dominik Kohr hat Schalke natürlich in die Karten gespielt. Trotz der Unterzahl sind wir in der zweiten Hälfte mehr Risiko gegangen und hatten durch Lucas Alario auch eine gute Möglichkeit. Am Ende hat es aber nicht sein sollen. Die Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten tut natürlich weh. Aber noch haben wir einige Spiele vor der Brust, in denen wir punkten können und wollen.“

Die Trainer-Stimmen wurden notiert von schalke04.de.