Mit zwei Änderungen startete die Elf von Domenico Tedesco ins Spiel gegen den VfB: Konoplyanka rückte wieder für Pjaca in die Startelf, Burgstaller wurde von di Santo ersetzt und Caligiuri kam wieder für Schöpf. Taktisch glich die Aufstellung nicht ganz der vom letzten Spiel – statt einem 5-1-2-2 glich sie heute eher einem 5-2-3. In der gleichen taktische Aufstellung schickte auch Hannes Wolf seine Stuttgarter aufs Feld.
Obwohl man Stuttgart in klarer Manndeckung erwarten konnte, wurde gerade im Zentrum jedoch mehr im Raum verteidigt. Doch diese taktische Änderung funktionierte nicht perfekt – oft wurden die Schalker in Hälfte eins nicht richtig attackiert und bekamen Räume auf den Flügeln. Zwar verteidigte Stuttgart am Strafraum sehr gut, Schalke kam so allerdings zu Standards. So auch in der 14. Minute, als Naldo sich nach einem Freistoß gegen drei Verteidiger durchsetzte und zum 0:1 einköpfte.
In der Folge schien Stuttgart etwas die Ordnung zu verlieren. Als Goretzka auf der linken Seite durchbrach und im Strafraum zwei Verteidiger schwindelig spielte, wurde er völlig unnötig vom überforderten Debütanten Larsen elfmeterreif gefoult, obwohl sich noch vier Stuttgarter hinter dem Ball befanden. Den folgenden Elfmeter verwandelte Harit souverän und stürmte dankend zu Trainer und Manager.
Wie gewohnt zogen die Knappen sich nun etwas zurück und überließen den Schwaben mehr Spielanteile. Diese konnten sich gegen die starke Verteidigung allerdings nicht durchsetzten, lediglich kurz vor der Pause kam Mario Gomez durch eine Einzelaktion und eine Ecke zu zwei Chancen. Die Pfiffe der Fans erschwerten den Stuttgartern zudem einen ruhigen Spielaufbau.
Nach der Pause entschied Hannes Wolf sich dazu, die 6er beim Spielaufbau mit in die Abwehrkette zu ziehen und so mit sieben Mann Spielaufbau zu betreiben. Eine schwierige Situation, wie Tedesco auf der Pressekonferenz zugab. Er entschied sich dazu, in ein 5-4-1 überzugehen und tief zu verteidigen, was glücklicherweise die richtige Entscheidung war.
Zwar erspielte sich Stuttgart nun die ein oder andere Chance, aber auch Schalke kam zu Konterchancen. So vergab der glücklose Konoplyanka eine 1000%ige Chance in der 65. Minute, als er den Schuss mit links scheute und mit rechts am leeren Tor vorbeischoss. Wieder einmal musste Schalke sich vorwerfen lassen, die eigenen Konter nicht richtig auszuspielen, obwohl genau das laut Tedesco ein großer Trainingsinhalt der vergangenen Woche war.
Stuttgart machte kein schlechtes Spiel, zwar verteidigte Schalke einfach zu gut, kam aber auch erst wirklich zu Torchancen, als der VfB komplett aufmachen musste. Gelobt wurden sie im Nachhinein vom Schalker Cheftrainer, der ermahnte, dass so ein Spiel auch noch unentschieden ausgehen kann, wie zum Beispiel das Heimspiel gegen Hannover.
Der Rauswurf von Hannes Wolf am heutigen Sonntag ist somit von außen schwer nachzuvollziehen. Stuttgart redete sich selbst in die Krise, brachte seinen Trainer zu nicht ganz nachvollziehbaren personellen Entscheidungen und zog danach die Reißleine – drei Punkte vor dem Relegationsplatz.
Schalke hingegen steht nun wieder auf Platz zwei, dicht gefolgt von einer ganzen Reihe an Champions League Anwärtern.