Noch weilt Schalkes neuer Trainer Domenic Tedesco im Urlaub in seiner italienischen Heimat. Doch untätig dürfte der Ex-Cheftrainer von Erzgebirge Aue nicht sein. Zu viele Baustellen muss der 31-Jährige auf Schalke ab seinem Amtsantritt bearbeiten.
Personal
Noch im Urlaub will Tedesco analysieren, mit welchen Spielern er aus dem aktuellen Kader zusammenarbeiten will. Im Urlaub sichtet Schalkes neuer Cheftrainer laut Bild-Informationen fleißig Videos der abgelaufenen Saison, will sich so ein umfassendes Bild machen. Schon in der nächsten Woche könnten Einzelgespräche mit seinen Spielern anstehen.
Nicht ausgeschlossen ist, dass gleich mehrere Spieler die Freigabe erhalten werden – sofern Interesse anderer Clubs vorhanden sein sollte. Zu nennen sind etwa Franco Di Santo, Benjamin Stambouli oder auch Yevgen Konplyanka, der sich mit seiner öffentlichen Kritik an Ex-Trainer Markus Weinzierl selbst angezählt hat. Laut Sportvorstand Christian Heidel habe sich Konoplyanka entschuldigt, „wir haben das trotzdem gespeichert“, so Heidel.
Spielphilosophie und Taktik
Das Personal ist die die eine große Baustelle. Die andere ist Tedescos Aufgabe, eine neue Spielphilosophie für den S04 zu entwickeln. Trotz der doch sehr überschaubaren Profi-Erfahrung des neuen Trainers ist Schalkes Sportvorstand von Tedeco überzeugt. „Domenico Tedesco verfügt zwar noch nicht über viel Erfahrung im Profibereich, aber er hat uns in den Gesprächen überzeugt, wie er die sportliche Zukunft bei Schalke 04 mitgestalten will. Wie viele andere Vereine setzen wir auf einen ebenso besonders jungen wie auch besonders innovativen Trainer“, erläuterte Heidel am Freitag.
Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies erwartet einen Trainer, der mehr Augenmerk auf Taktik legt und vielleicht auch „mathematischer“ an das Thema Fußball heran geht. Seine Erwartung an Tedesco: mit genau einstudierten Abläufen spielen lassen, dennoch taktisch variabel und vielfältig bleiben.
„Stellschrauben“
Zudem muss Tedesco die unerklärlichen Leistungsschwankungen seiner Mannschaft in den Griff bekommen, an denen es in dieser Saison immer wieder krankte. Aues Geschäftsführer Michael Voigt sagte kürzlich über seinen Ex-Trainer: „Er geht auf Spieler zu, verlangt keine Wunderdinge von ihnen, ändert nur zwei, drei Stellschrauben – und es läuft“. Eine Hoffnung, die nicht nur Web04.de formuliert, sondern vermutliche viele Schalke-Fans haben…