Gegen keine andere Bundesliga-Mannschaft hat der FC Schalke 04 öfter gewonnen als gegen den Hamburger SV. Gute Vorzeichen also für den S04, nach drei sieglosen Spielen heute Abend im hohen Norden endlich wieder einen Dreier einzufahren.
In Hamburg beschäftigt man sich nach der Entmachtung von Diemar Beiersdorfer als Vorstandsvorsitzender aktuell lieber wieder mit sich selbst – gut ablesbar an der Berichterstattung vereinsnaher Medien, in der das Spiel gegen Schalke momentan eine eher untergeordnete Rolle zu spielen scheint. Der Wechsel an der Spitze des HSV mit Heribert Bruchhagen kam dabei – typisch HSV – zur Unzeit: Gerade hatten die „Rothosen“ mit immerhin acht Punkten in den letzten vier Spielen für einen Befreiungsschlag gesorgt, als die Personalie verkündet wurde. Postwendend verlor man mit 1:3 in Mainz.
Für Schalkes Cheftrainer Markus Weinzierl spielen die Personalien in der Vereinsführung keine Rolle: „Ich glaube, dass die Spieler in Hamburg mit der Situation ganz relaxed umgehen.“
Weinzierl befasst sich lieber mit den sportlichen Stärken des heutigen Gegners. „Die Hamburger wirken stabil, haben schnelle Offensivspieler, mit links Kostic und rechts Müller, Bobby Wood vorne drin. Da haben sie Qualitäten und die werden sie einsetzen“, warnt der 41-Jährige.
Nach 10 Spielen ohne einen Sieg punkten die Hamburger unter ihrem neuen Trainer seit fünf Spielen wieder regelmäßig. „Die Hamburger haben sich unter Markus Gisdol stark verbessert“, sagt Markus Weinzierl.
Beim letzten Spiel vor der Winterpause steht der HSV wie Schalke 04 unter Druck. Weinzierl: „Sie werden zuhause gewinnen wollen. Es wird eine schwere Aufgabe. Ich erwarte, dass wir nochmal alles geben, alles raushauen und die drei Punkte mit nach Gelsenkirchen nehmen.“
Dafür sei es wichtig, die Anfangsphase zu überstehen und nicht in Rückstand zu geraten. „Das ist in den letzten Wochen oft passiert“, bemängelt Markus Weinzierl. Es gelte, „noch konzentrierter zu agieren, noch besser zu werden, noch stabiler als Mannschaft zu sein.“
Personell kann Weinzierl indes keine Entwarnung geben. Im Gegenteil: Mit Fabian Reese droht eine weitere Offensivalternative auszufallen. Für den 19-Jährigen könnten Donis Avdijaj oder Bernard Tekpetey in die Startelf rücken.
Vor allem Avdijaj wirkte bei seinen bisherigen Auftritten – vor allem in der Europa League – deutlich weiter als Reese und konnte dem Schalker Spiel mehr Leben einhauchen.
In der Defensive fehlen weiterhin der rotgesperrte Naldo und Matija Nastasic.
So könnte Schalke spielen:
Fährmann – Höwedes, Geis, Kehrer – Schöpf, Kolasinac – Goretzka, Bentaleb, Meyer – Avdijaj, Konoplyanka