Verdientes 3:2 gegen den Hamburger SV – Huntelaar trifft wieder

Gegen den Hamburger SV zeigt Schalke 04 die erhoffte Reaktion auf die zuletzt desolaten Vorstellungen. Königsblau spielt leidenschaftlich und mit viel Zug zum Tor – und gewinnt verdient mit 3:2. Trotz eines schwachen Schiedsrichters, der S04 zwei klare Elfer und einen Treffer verwehrt.

Klaas-Jan Huntelaar TeaserTrainer André Breitenreiter stellte im Vergleich zum Spiel gegen Eintracht Frankfurt auf vier Positionen um und setze im bewährten 4-2-3-1 auf ein offensives Mittelfeld mit Younes Belhanda auf links, Max Meyer im Zentrum und Alessandro Schöpf auf der rechten Seite.

Schalke ließ von Minute eins an keinen Zweifel aufkommen, wer an diesem Abend Herr im Hause sein sollte. Doch bereits in der vierten Spielminute der Dämpfer: Roman Neustädter duckte sich unter einem harmlosen Ball hinweg und überließ das Ball so Nicolai Müller, der kein Problem hatte, S04-Keeper Ralf Fährmann zu überwinden -0:1!

Hamburg stellte jetzt das Fußballspielen größtenteils ein und ließ Schalke kommen. Die Knappen hatten sich die Forderung von Trainer André Breitenreiter, über 90 Minuten Gas zu geben, offenbar zu Herzen genommen, hatten deutlich mehr Ballbesitz und erspielten sich Chance um Chance. Mehrfach scheiterten die Knappen aber am überragenden René Adler im Hamburger Tor. Zwei Minuten nach dem Führungstreffer lenkte er ein ordentliches Pfud von Younes Belhanda mit einer guten Parade um den Pfosten.

In der 23. Spielminute dann der erste große Auftritt von Schiedsrichter Günter Perl: Der übersah ein klares Foul von Matthias Ostrzolek im Sechzehner an Alessandro Schöpf. Eine klare Fehlentscheidung.

Doch Schalke steckte nicht auf – und belohnte sich in der 37. Minute. Roman Neustädter machte seinen Aussetzer aus der vierten Minuten mit einem wichtigen Ballbesitz im gegnerischen Drittel (halbwegs) gut und bediente Max Meyer. Der Youngster zögerte nicht lange und schoss den Ball aus 22 Metern unnachahmlich zum überfälligen Ausgleich in die Maschen. 60.000-fache Erleichterung in Gelsenkirchen: Schalke konnte also doch noch Tore schießen!

Kurz vor der Halbzeitpause sah HSV-Kapitän Johan Djourou innerhalb von drei Miunten gelb-rot. In Überzahl musste doch jetzt ein Dreier möglich sein!

Nach der Pause S04 wieder die deutlich aktivere Mannschaft. Als Schiedsrichter Perl nach gut einer Stunde ein weiteres Hamburger Foul im eigenen Strafraum nicht ahndete (Cleber hatte Huntelaar im Strafraum zu Boden gerissen), durften die Verschwörungstheoretiker wieder unken („Fußballmafia DFB“).

Klaas-Jan Huntelaar gehörte offenbar nicht dazu und köpfte sechs Minuten später von den schwachen Schiedsrichterleistungen völlig unbeeindruckt das überfällige 2:1. Nach fünf torlosen Spielen endlich wieder ein Treffer des Niederländers. Der Hunter stand dabei hauchdünn im Abseits. Vielleicht ein stückweit ausgleichende Gerechtigkeit.

In der 77. Spielminute sorgte Winter-Neuzugang Alessandro Schöpf für die Entscheidung. Sechs Minuten später hätte der Österreicher sogar das 4:1 machen können. Doch nach Meinung von Günter Perl stand der Offensivmann im Abseits und überstimmte damit seinen Linienrichter, der keine Abseitsstellung ausmachen konnte. Nach Analyse der Fernsehbilder die nächste Fehlentscheidung des Mannes in schwarz-gelb – die jedoch folgenlos bleiben sollte.

Nachdem sich Schalke mal wieder eine Auszeit in der Defensive nahm, durfte Hamburg noch einmal zum 2:3 verkürzen, doch mehr war für einen schwachen HSV heute auf Schalke nicht drin.