Markus Weinzierl erklärt die Offensiv-Misere auf Schalke

Neuer Trainer, neuer Sportvorstand und sieben Neuzugänge: Im Sommer hat es auf Schalke einen wahren Umbruch gegeben. Entsprechend enttäuschend fällt der Saisonstart mit drei Niederlagen in drei Bundesligaspielen aus. Vor allem in der Offensive offenbart S04 große Probleme. Laut Cheftrainer Markus Weinzierl keine große Überraschung.

markus-weinzierl

In der Abwehr zeigt sich der königsblaue Defensivverbund in dieser Saison bis auf wenige Ausnahmen deutlich verbessert. Doch in der Offensive hat Schalke wie bereits in der letzten Saison kaum Durchschlagskraft, konnte in keinem Ligaspiel bislang treffen.

Natürlich sei auch er mit der Situation unzufrieden. „Aber ich bin ehrlich gesagt nicht völlig überrascht“, sagt Markus Weinzierl und liefert die Begründung gleich mit: „Weil es so ist, dass wir viele Spieler spät zusammen gehabt haben, schnell viel verändert haben und jetzt viele Spiele und wenige Trainingstage hatten.“

Es sei immer wünschenswert, „dass neue Spieler sofort 110% abliefern und funktionieren“, so Weinzierl. Das sei aber nicht realistisch. Es sei normal, „dass Spieler erst verinnerlichen müssen, wie gespielt wird, dass sie ankommen müssen. Gerade wenn sie aus einer anderen Liga kommen und gerade wenn sie zu einem Verein wie Schalke 04 kommen, wo der Medienrummel auf sie einprasselt.“ Man müsse den Spielern die notwendige Zeit geben. Auch wenn es eilt.

Zufrieden zeigt sich Weinzierl mit der Defensive. „Wir haben zwei Tage Zeit gehabt, um mit der Mannschaft vor dem Spiel gegen Bayern München zu trainieren. Der Ansatzpunkt war damals, defensiv gut zu stehen.“ Das hat weitestgehend geklappt.

Dennoch fordert Weinzierl: „Wir müssen unsere Abläufe in der Offensive verbessern. Es ist klar, dass wir mehr Torchancen brauchen, Tore erzielen müssen, um Spiele auch zu gewinnen. Wir müssen mehr Spieler in den 16er bekommen, um Tore zu erzielen.“

Weinzierl hält zudem weiterhin an der Forderung fest, die Schalkes sportliche Führung vor der Saison formulierte: Mehr Flanken ins Sturmzentrum, Abnehmer: Klaas-Jan Huntelaar. Auch im Training gestern ließ Weinzierl wieder das Spiel über die Außen trainieren. Markus Weinzierl: „Als zentraler Stürmer wie Klaas-Jan Huntelaar bist du davon abhängig, wie du in Szene gesetzt wirst. Es ist unser Aufgabe, die Bälle in den 16er zu bringen, um die Präsenz dort zu haben.“

Generell gelte es, über die Trainingstage „das Spielerische zu entwickeln“. Und genau das ist ein weiteres Problem. Denn angesichts der vielen englischen Wochen „sind diese Traingstage rar“, wie Weinzierl bemängelt.

Eine Option in der Offensive sei der zuletzt nur als Joker zum Einsatz gekommene Max Meyer. Der 21-Jährige sei ein wichtiger Spieler, „der das Spiel in Nizza mit entschieden hat. Der Plan war in Berlin ähnlich. Ich glaube auch, dass das Spiel nach der Einwechslung von Max besser war. Jetzt ist es so, dass wir zuhause spielen und auch kreative Lösungen finden müssen“, sagt Weinzierl mit Blick auf das schwere Heimspiel morgen gegen Köln.