Mit einem überzeugenden 4:0 gegen Borussia Mönchengladbach hat Schalke 04 in der Bundesliga endlich in die Erfolgsspur gefunden.
Zusammenfassung
Schalke 04 zeigte von Anfang an eine couragierte und disziplinierte Leistung. Die Knappen waren schnell überlegen, machten aber nichts draus. Hinten ließ Königsblau nichts anbrennen, sodass Mönchengladbach erst kurz vor der Halbzeitpause die beiden einzigen nennenswerten Chancen hatte. Nach einer Gladbacher Ecke klärte Alessandro Schöpf den Kopfball von Yannik Vestergaard auf der Linie.
Der musste in der Halbzeitpause in der Kabine bleiben. Gladbach-Trainer André Schubert setzte auf die eigene Offensive und brachte für Vestergaard Lars Stindl. Hatte sich Schubert vercoacht? Denn in der Folge taten sich nach der Auswechslung des groß gewachsenen Innenverteidigers plötzlich Lücken in der Gladbacher Defensive auf. Eine davon nutzte Eric Maxim Choupo-Moting, der sich in den Strafraum tankte und gelegt wurde. Sascha Stegemann entschied nach Foul von Ibrahima Traoré auf Elfmeter. Der Kontakt war zwar da, aber wohl nicht jeder Schiedsrichter hätte den Elfer gegeben. „Choupo“ war´s egal: Der Kameruner netzte den Elfer sicher zum 1:0 ein (52.).
Nur vier Minuten später das 2:0: Sead Kolasinac mit der bärenstarken Balleroberung im Mittelfeld und einem ebenso starken Lauf an drei Gladbachern vorbei. Sein Pass in die Mitte fand Breel Embolo, der zu seinem ersten Bundesliga-Treffer einschieben konnte (56.). Riesenjubel auf Schalke. Der in der 58. Spielminute noch getoppt wurde. Nach toller Vorbereitung von Johannes Geis und Breel Embolo scheiterte Choupo-Moting an Yann Sommer, doch den Nachschuss setze Leon Goretzka in die Maschen.
Gladbach musste jetzt kommen und tat das auch, doch das Glück blieb auf Schalker Seite, die null stehen. Einen weiteren Ballgewinn für S04 im Mittelfeld nutzte Breel Embolo schlussendlich zum 4:0.
Aufstellung und Taktik
Fährmann – Kolasinac, Nastasic, Naldo, Höwedes – Geis, Bentaleb – Choupo-Moting, Goretzka, Schöpf – Embolo
Schalke-Trainer Markus Weinzierl schickte seine Mannschaft erneut im bekannten 4-2-3-1 aufs Feld, stellte lediglich auf einer Position um: Eric Maxim Choupo-Moting rückte für Max Meyer in die Startelf.
Borussia Mönchengladbach agierte sehr offensiv und flexibel mit einer 3er-Abwehrkette und zwei sehr offensiven Außenspielern in Person von Fabian Johnson und Ibrahima Traoré. Doch S04 ließ hinten kaum etwas zu: stand gut und ließ Gladbach keine Räume. Vor allem Johnson orientierte sich sehr tief – um ihn kümmerte sich hauptsächlich Alessandro Schöpf, der den Amerikaner so aus dem Spiel nahm.
In der Offensive agierten Schalkes Flügelspieler mit einem deutlich geringeren Fokus auf das Zentrum als zuletzt, waren auch mal auf den Außen zu finden. Schalkes Plan mit schnellem Umschaltspiel für Gefahr in der Gladbacher Hälfte zu sorgen, funktionierte.
Die Tore
1:0, 52. Spielminute: Choupo-Moting
2:0, 56. Spielminute: Embolo (Kolasinac)
3:0, 58. Spielminute: Goretzka
4:0, 83. Spielminute: Embolo (Bentaleb)
Die Statistik
vs. | ||
Torschüsse | ||
Ecken | 5 | |
Fouls | ||
Ballbesitz in % | ||
Abseits |
Die Erkenntnisse des Spiels
- Der S04 ist wieder da!
- Schalke nutzte die fehlende defensive Stabilität der Mönchengladbacher, die sich einige individuelle Fehler leisteten.
- Drei der vier Schalker Tore fielen nach Balleroberung im Mittelfeld oder tief in der eigenen Hälfte und schnellem Umschaltspiel.
- Schalke war vor dem Gladbacher Tor erstmals in dieser Saison richtig effektiv.
- Nach der Auswechslung von Innenverteidiger Yannik Vestergaard schoss Schalke Gladbach mit drei Toren in nur sieben Minuten ab.
- Der Fokus von Gladbach-Trainer Schubert auf die Offensive erwies sich als Fehler.
- Hinten stand Schalke gut und bot den Gladbachern keine Räume an.
- Ballbesitz ist nicht alles: Gladbachs Dominanz summierte sich – vor allem nach Schalkes 3:0, als die Niederrheiner kommen mussten – nach 90 Spielminuten auf 72,4% und 812 gespielten Pässen gegenüber 301 Pässen auf Schalker Seite.
- Der Knoten bei Breel Embolo ist geplatzt: Der viel kritisierte Schweizer traf zwei Mal und begeisterte zudem als Vorbereiter.
- Sead Kolasinac war auf der linken Außenverteidgerposition wieder einer der besten Schalker.
Das sagen die Trainer
Markus Weinzierl:
Ich möchte einen riesen Glückwunsch an meine Mannschaft aussprechen. Es ist keine Selbstverständlichkeit, in so einer schwierigen Phase 4:0 gegen Borussia Mönchengladbach zu gewinnen. Die erste Halbzeit war ausgeglichen. Wir standen defensiv sehr gut, haben aber vorne den letzten Pass vermissen lassen. Die Gladbacher sind mit der Einwechslung von Lars Stindl gut in die zweite Halbzeit gestartet. Dann brauchst du in solchen Spielen auch den glücklichen Moment – den wir in den letzten Spielen nicht hatten. Heute war es so, dass wir in dieser Phase eben einen Elfmeter bekommen. Das war sehr gut für uns und hat uns auf die Siegerstraße gebracht. Wir haben dann schnell das zweite und dritte Tor nachgelegt und hinten gut verteidigt. Das vierte Tor von Breel Embolo war sinnbildlich. Wenn man kämpft und alles gibt, dann hat man auch das nötige Glück auf seiner Seite. Und das freut mich natürlich sehr.
André Schubert
Glückwunsch an Schalke zu dem Sieg. Ich denke, das Spiel ist sehr leicht zu analysieren. In der ersten Halbzeit war es sehr zäh. Es gab auf beiden Seiten viele Ballverluste und es kam generell wenig Konstruktives. Wir haben defensiv nicht viel zugelassen, aber wir hatten auch kein gutes Aufbauspiel und kamen überhaupt nicht in die gefährlichen Zwischenräume. Das haben wir in der Halbzeit angesprochen und wollten das im zweiten Durchgang korrigieren. Eigentlich sind wir dann auch sehr gut in die zweite Halbzeit reingekommen und hatten gleich in den ersten Minuten mehrere gefährliche Situationen im Schalker Strafraum. Dann bekommen wir einen Elfmeter, über den man streiten kann. Das Gegentor hat uns wehgetan und uns rausgebracht. Der Gegner hat das dann in den folgenden Minuten gnadenlos bestraft und seine Torchancen genutzt. Ich kann meiner Mannschaft aber gar keinen großen Vorwurf machen. Der Gegner war sehr effektiv und hat die wichtigen Zweikämpfe gewonnen. Das müssen wir so hinnehmen, das ist im Fußball manchmal so und daraus müssen wir unsere Lehren ziehen.
[Quelle: schalke04.de]