Im Sommer sorgte Schalke 04 mit der Verpflichtung von Sevilla-Kapitän Coke für einen Paukenschlag in den Bundesliga. Nur kurz darauf verletzte sich der Europa-League-Gewinner im Trainingslager in Mittersil schwer. Nach der Winterpause dürfte der 29-Jährige wieder einsatzbereit sein. Da stellt sich die Frage nach der Rolle Cokes in Markus Weinzierls neuem System mit 3er-Abwehrkette.
Im Interview mit schalke04.de sagte Coke, er hoffe im Winter-Trainingslager in Benidorm wieder mit der Mannschaft trainieren zu können. „Ob das klappt, hängt natürlich davon ab, wie mein Knie Tag für Tag auf die gesteigerte Belastung reagiert. Es wäre ein Fehler, wenn ich mich jetzt selbst unter Druck setzen würde und mir einen bestimmten Tag vornehme, an dem ich wieder dabei bin.“ Die Chancen auf Cokes Debüt nach der Winterpause am 21.01.2017 gegen Ingolstadt stehen also gut.
Nachdem Schalke-Cheftrainer Markus Weinzierl zwischenzeitlich sehr erfolgreich vom 4-2-3-1 auf eine 3-5-2-Grundformation ohne klassische Außenverteidiger umstellte, stellt sich die Frage nach Cokes Rolle in Weinzierls neuem System. Bislang beackert der gelernte offensive Mittelfeldspieler Alessandro Schöpf die rechte Außenbahn im neuem System, gehört immer wieder zu den Spielern mit den meisten Kilometern, um die Räume zwischen Abwehr und Sturm auszufüllen.
Angesichts der Serie von nun 10 Spielen ohne Niederlage erscheint mehr als fraglich, ob Markus Weinzierl dem rechten Außenverteidiger Coke zuliebe zum 4-2-3-1 mit 4er-Abwehrkette zurückkehren wird. Zwar ist Coke nicht so offensivstark wie sein Mannschaftskollege Alessandro Schöpf. Doch auch beim FC Sevilla agierte der in Madrid geborene Spanier immer wieder offensiv. Im Europa-League-Finale 2016 spielte Coke gar auf der rechten Mittelfeldposition und entschied das Spiel mit zwei Toren. Coke dürfte die Mannschaft als defensivere Variante ohne weiteres auch in Weinzierls 3-5-2 verstärken.
Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass sich Schalkes Gegner zukünftig besser auf Schalkes neue Spielweise einstellen werden. Neben dem 3-5-2 würden ein, zwei weitere Spielsysteme S04 unberechenbarer machen. Und Markus Weinzierl gilt als großer Freund maximaler Flexibilität.
Und dann wäre da noch der Einfluss, den der „Typ Coke“ auf Schalke haben könnte. Schalke-Vorstand Christian Heidel sagte bereits im August, dass ein Mann vom Kaliber Cokes Schalkes junger Mannschaft gut tun würde. „Denn er verkörpert wie kaum ein anderer die Spielweise, die wir einführen wollen: Wir brauchen Spieler, für die es völlig normal ist, nach einem Ballverlust sofort ins Gegenpressing zu gehen. Außerdem war Coke bei Sevilla Chef, Kapitän und ein absoluter Leader“, äußerte sich Heidel gegenüber der WAZ begeistert von seinem Neuzugang aus Spanien.