Vor dem Spiel hatte Schalke-Coach André Breitenreiter vor der Offensivstärke der Stuttgarter gewarnt. Und tatsächlich ließ der VfB Stuttgart von Anfang an keinen Zweifel daran, das Heimspiel gegen de FC Schalke 04 unbedingt gewinnen zu wollen.
Die im Vergleich zum Europa League-Spiel gegen APOEL Nikosia unveränderten Schalker hatten im bekannten 4-4-2 (4-2-2-2) ihre liebe Müh, das schnelle Spiel der Stuttgarter mitzugehen. Die Schwaben pressten hoch und sehr aggressiv und erspielten sich schnell eine Chance nach der nächsten.
Timo Baumgartl etwa hätte in der 17. Spielminute das 1:0 machen müssen: Filip Kostic hatte den Ball millimetergenau geflankt, doch der Stuttgarter Verteidiger traf aus drei Metern nicht ins leere Tor. S04 spielte sich ganz selten auch mal vor das gegnerische Tor und war dabei gar nicht mal ungefährlich: Joel Matip und Leroy Sané, der schwach und wie viele seiner Teamkollegen ohne Biss spielte und zahlreiche Ballverluste hatte, hätten ihrerseits die Führung erzielen können. Das war´s dann auch schon.
Auf der anderen Seite spielte sich der VfB mehr und mehr in einen Offensivrausch. 13:5 Schüsse nach Halbzeit eins sprechen eine klare Sprache. Und dass es nach 45 Minuten noch nicht 0:5 stand, war nicht etwa einer starken Schalker Abwehrarbeit zu verdanken, sondern allein Stuttgarter Unvermögen, einem glänzenden Ralf Fährmann und nicht zuletzt: viel, viel Glück…
Schalke kam mit Stuttgarts Spielweise zu keinem Zeitpunkt zurecht – vielleicht auch aufgrund fehlender Frische, nachdem S04 am Donnerstag noch in der Europa League ran musste.
Hatte Stuttgart sein Offensivpulver schon verschossen? Es mutete ein wenig so an und in der 53. Spielminute bestrafte Königsblau die Abschlussschwäche der Gastgeber. Klaas-Jan Huntelaar, Leon Goretzka und Johannes Geis spielten den Ball nach Balleroberung in der eigenen Defensiv sehenswert nach vorn. Den super Steilpass von Max Meyer verwertete Leroy Sané zum 1:0: Der 19-Jährige, der wenige Minuten zuvor wegen einer vermeintlichen Schwalbe die gelbe Karte gesehen hatte, ließ Abwehrspieler Florian Klein alt aussehen und drosch den Ball an VfB-Keeper Przemyslaw Tyton vorbei in die Maschen.
Aber Stuttgart steckte nicht auf und spielte weiter mutig nach vorn. Die vertikale Spielweise des VfB stellte Schalkes Abwehr immer wieder vor große Probleme. Die 4-er Ketter der Gelsenkirchener kam mit den steilen Pässen in die Schnittsstellen einfach nicht klar. Aber Ralf Fährmann, immer wieder Ralf Fährmann, hielt die Führung fest!
Schalke-Trainer André Breitenreiter hatte zwischendurch reagiert, Pierre-Emile Hojbjerg für Leroy Sané und Eric-Maxim Choupo-Moting gebracht, und auf ein defensiveres 4-2-3-1 umgestellt. Zwei Minuten vor Schluss feierte Benedikt Höwedes sein Comeback – er kam für den guten Max Meyer. Der Kapitän musste wenige Sekunden nach seiner Einwechslung auch bereits mit dem Kopf klären.
Am Ende rettete Schalke den glücklichen Sieg (26:10 Schüsse für Stuttgart!) über die Zeit.