Leroy Sané hat aktuell einen Lauf. Anders kann man es wohl nicht nennen. Nach dem Match Winner im Spiel gegen den VfB Stuttgart gelang im gestern im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt der nächste Treffer. Und wieder glänzte der 19-Jährige mit einer Kaltschnäuzigkeit, wie man sie oft nur bei weitaus erfahrenen Spielern beobachten kann.
Es ist die Unbekümmertheit des jungen Leroy Sané, die Schalkes Spiel aktuell belebt, für den Gegner kaum auszurechnen ist – und die Spiele entscheiden kann. Dabei ist Sanés unbekümmerte Spielweise nicht gänzlich frei von Risiko.
Bereits nach der ersten Halbzeit fing sich der Youngster einen Rüffel von Trainer André Breitenreiter ein. Der Schalke-Coach kritisierte Sanés schwache Arbeit nach hinten. Die „Ansage“ kam an: Leroy Sané spielte besser und schoss gar das viel umjubelte und über die Maßen glückliche 1:0.
Und auch die Szene in der Nachspielzeit gegen Eintracht Frankfurt, als Leroy Sané unnachahmlich durch den Strafraum der Hessen spazierte und cool zum 2:0 einschoss, hätten wohl nicht viele Spieler so gelöst.
„Leroy Sane hat im Eins-gegen-Eins eine unglaubliche Klasse und sich beim 2:0 überragend durchgesetzt“, attestiert ihm Johannes Geis. „Das sieht man nicht oft in der Bundesliga. Wenn er sich sowas zutraut, dann darf er das auch machen. Er weiß natürlich, dass er sich einiges hätte anhören müssen, wenn der Ball nicht reingegangen wäre (lacht). In diesem Fall hat er es weltklasse gemacht.“
Auch der überragende Joel Matip musste erst mit dem Kopf schütteln. „Das war schon frech, aber natürlich auch überragend gemacht“, so Matip.
Und was sagt der Torschütze über sein 2:0? Der kann darüber natürlich nur lächeln: „Ich war einfach zu gedankenlos und habe den Ball selber reingeschoben.“
Und wenn sich der Trainer trotz Sanés Eigensinn in dieser Szene freut, hat man wohl doch alles richtig gemacht. „In der Nachspielzeit so ein Tor zu erzielen ist wunderschön – Leroy macht es mit seiner unbekümmerten Art allein, obwohl drei Leute freistanden“, so Schalkes Cheftrainer.