Als André Breitenreiter Ende August erklärte, einen möglichen Hype um Leroy Sané verhindern zu wollen, war das schon zum Scheitern verurteilt. Zu begrenzt waren (sind) Breitenreiters personelle Möglichkeiten in der Schalker Offensive. Und zu stark waren die Leistungen des Youngsters in dieser Saison. Wahrscheinlich nur der vorübergehende Höhepunkt in der Karriere des 19-jährigen Talents: Die Nominierung in den Kader der A-Nationalmannschaft für das Länderspiel morgen Abend gegen Frankreich.
„Der Hype, der um Julian Draxler und Max Meyer entstanden ist, tut den Spielern nicht gut“, sagte Schalkes neuer Coach damals. „Einen solchen Hype wollen wir von Leroy weghalten“, hoffte Breitenreiter. Nur um wenige Sekunden später einzuschränken: „Er kann ein absoluter Shooting-Star werden.“ Nun hat Schalkes Cheftrainer und wir Fans den Salat: Leroy ist ohne Wenn und Aber Stammspieler, entscheidet in dieser Saison Spiele, wirbelt mit einer Unbekümmertheit, Schnelligkeit und Technik, die einfach nur begeistert.
Schnappschüsse von Leroy #Sane während des Trainings mit dem @DFB_Team. #s04 pic.twitter.com/GqeI0z1QMt
— FC Schalke 04 (@s04) 11. November 2015
Bereits im Sommer lagen Schalke 04 Angebote aus England vor. Offenbar soll der FC Liverpool 15 Millionen Euro Ablöse geboten haben, um Schalkes Megatalent auf die Insel zu holen. Das lässt vermuten, dass Europas Top-Clubs den in Essen geborenen Offensivakteur allesamt auf der Liste haben und fleißig scouten lassen.
Und die Liste dürfte nach Sanés teilweise überragenden Leistungen nicht eben kleiner werden. Nachdem Sané bereits in der deutschen U21-Nationalmannschaft überragte, kann er sich jetzt bei Jogis Jungs beweisen. Bei Schalkes Fans längst zum Helden geworden, geht mehr „Hype“ wohl nicht.
Dabei ist Leroys Höhenflug, so sehr man ihn dem Jungen wünscht, nicht ohne Risiken. Man möchte dem 19-jährigen Talent wünschen, charakterlich bereits so gefestigt zu sein, dass er den Wirbel um seine Person, die Tatsache, als Matchwinner seinem Club bislang viele, viele Punkte beschert zu haben, wegsteckt und nicht überbewertet.
Wir wollen die negativen Aspekte nicht überstrapazieren. Auch wenn die Gefahr besteht, dass sich das Talent überspielen oder verletzten könnte, wird die Nationalmannsschaft den jungen Mann nicht eben schlechter machen. Im Gegenteil: Sie dürfte seinem Reifeprozess gut tun, neue Sichtweisen ermöglichen. Und nicht zuletzt dürfte die Nominierung seinen ohnenhin steil steigenden Marktwert weiter beflügeln. Das ist gut für Schalke. Denn eines erscheint klar: Macht Leroy so weiter, wird er auf Schalke wohl nicht lange zu halten sein.