Aussagen von Horst Heldt werfen Fragen zu Disziplin und Führungsstil bei S04 auf

Schalke will sich also im Sporthotel Klosterpforte auf den Endspurt in der Bundesliga vorbereiten und nach zuletzt sechs sieglosen Spielen zurück in die Spur finden. Das ist legitim – und vermutlich ist es für die Schalker Profis tatsächlich sinnvoll, sich abseits möglicher Ablenkungen 100%-ig fokussieren zu können. Zwei Aussagen von Horst Heldt werfen Fragen zum Führungsstil auf Schalke auf.

Horst Heldt. Bild: Gerd Krause Sportfotos
Horst Heldt. Bild: Gerd Krause Sportfotos

Schalkes spontane Entscheidung, ab Montag für vier Tage ins Trainingslager zu fahren, klingt nach Panik, mindestens aber nach Aktionismus. War nicht schon längst bekannt, dass im Schalker Spiel zuletzt einiges im Argen lag? Ein kurzfristig anberaumtes Trainingslager soll es richten? Na, hoffentlich.
Zwei Aussagen Horst Heldts werfen zudem Fragen zum Führungsstil auf Schalke auf. Das Trainingslager sei keine Wohlfühloase, so Horst Heldt. „derwesten.de“ zitiert den Sportvorstand außerdem mit den Worten: „Wichtig ist, dass ein Gemeinschaftsgefühl entsteht.“ Diese Aussage suggeriert, dass ein Gemeinschaftsgefühl bislang in der Schalker Profimannschaft gefehlt hat. Diesen Makel erst vier Spieltage vor Saisonende abzustellen, ein Gemeinschaftsgefühl erst jetzt entwickeln zu wollen, dürfte reichlich spät sein. Zu spät.
Und was können wir von der Disziplin unserer Profis halten, wenn Horst Heldt sagt „Wenn einer das nicht mitmachen will, kann er sich bis Sonntag melden – dann braucht er nicht mitzufahren“? Restlos überzeugt scheint Horst Heldt nicht von seinem Lizenzspieler-Kader zu sein.
Man kann Horst Heldt nur wünschen, dass er falsch zitiert wurde. Es könnte Leute geben, die in Aussagen dieser Art einen Offenbarungseid erkennen wollen…