Vor dem Rückrundenstart: daran muss Schalke arbeiten

Roberto di Matteo hatte sich für die Winterpause ambitionierte Ziele gesetzt. Neben dem obligatorischen Konditionstraining wollte Schalkes Chefcoach insbesondere an der Organisation und am gruppentaktischen Verhalten arbeiten. Schließlich hatte der Italiener erstmals vergleichsweise viel Zeit, um mit der Mannschaft zu arbeiten. Die Testspiele gegen Ajax Amsterdam, Al Merrikh und spätestens das gegen Rapid Wien letzten Samstag zeigten, woran S04 in den verbleibenden Trainingseinheiten bis zum Rückrundenstart noch arbeiten muss.

Roberto di Matteo. Bild: Gerd Krause Sportfotos
Roberto di Matteo. Bild: Gerd Krause Sportfotos

Klar: Testspiele sollten nicht überbewertet werden. Vor allem die in der Wintervorbereitung recht frühen Testspiele gegen Ajax und Al Merrikh dienten für „RDM“ dazu, vieles auszuprobieren. Das Problem jedoch: in allen Testspielen zeigte sich deutlich, dass Schalke vor allem in der Defensive Stabilität und Konzentration vermissen lässt.
Zwar räumt Schalkes Sportvorstand Horst Heldt ein, dass er sich über die Niederlage in Wien ärgere, jedoch dürfe „man Ergebnisse in Testspielen nicht überbewerten. Denn in der Vorbereitung stehen häufig andere Dinge im Mittelpunkt“, so der Manager.
Vielleicht kam die Niederlage aber zum richtigen Zeitpunkt. Denn: „Die Jungs haben gesehen, dass da noch Luft nach oben ist“, so Heldt. Ähnlich (selbst-)kritisch sieht Captain Bendikt Höwedes die Situation. „Die 90 Minuten in Wien haben uns gezeigt, wo es noch mangelt, wo wir uns noch steigern müssen“, erklärt der Innenverteidiger. „Wir werden unsere Schlüsse aus dem Spiel ziehen und gezielt daran arbeiten, die Schwächen noch abzustellen.“
Schalke-Training 18.01.2015 - Bild 031Lichtblicke in der Defensive waren in der Wintervorbereitung sicherlich die Personalien Nastasic, Uchida und Matip, die Schalkes Abwehr gut tun dürften und die gegen Rapid Wien Spielpraxis sammelten. „Mir war wichtig, dass einige Spieler noch einmal Praxis sammeln. Matija Nastasic zum Beispiel, oder auch Atsuto Uchida“, sagt Roberto Di Matteo. „Ich bin auch froh, dass Joel Matip nach langer Verletzung wieder zurück ist und einige Minuten spielen konnte.“
Für Fabian Giefer dürfte es darum gehen, rechtzeitig vor dem Spiel gegen Hannover 96 in Topform zu kommen. Insgesamt macht der Ex-Düsseldorfer, der für den verletzten Ralf Fährmann einspringen wird, einen sehr guten Eindruck. Bei Flanken sah Giefer in den Testspielen aber oft nicht 100%-ig sicher aus. Roberto di Matteo und sein Torwarttrainer Massimo Battara dürften in den letzten Einheiten mit entsprechendem Training reagieren.
Zumindest beim Spiel gegen die Niedersachsen dürfte Kevin-Prince Boateng für den beim Afrika-Cup spielenden Eric Maxim Choupo-Moting in den Sturm rücken. Die Variante klappte bei den Testspielen in Katar recht gut. Gegen Rapid Wien blieb der „Prince“ hingegen blass. Auch hier besteht also noch Trainingsbedarf.
Kevin-Prince Boateng. Foto: Gerd Krause Sportfotos
Kevin-Prince Boateng. Foto: Gerd Krause Sportfotos

Im Mittelfeld kämpfen Max Meyer, Tranquillo Barnetta, Sidney Sam, Marco Höger, Roman Neustädter und nach der Rückkehr von Eric Maxim Choupo-Moting auch Kevin-Prince Boateng um einen der drei verfügbaren Plätze. Mit Marcel Sobottka, der im Winter-Trainingslager in Katar einen starken Eindruck hinterließ und (hoffentlich) bald Leon Goretzka dürfte sich der Konkurrenzkampf im Schalker Mittelfeld weiter intensivieren.
In der anstehenden Trainingswoche seien noch einmal alle Spieler gefordert, damit zum Rückrundenstart ein positives Resultat gegen Hannover eingefahren werde, betont Klaas-Jan Huntelaar, denn „wir wollen unbedingt mit einem Sieg in die zweite Saisonhälfte starten!“