Nach gerade einmal elf Spielen musste mit Manuel Baum Mitte Dezember bereits der zweite Trainer in dieser Saison gehen. Nach einem Intermezzo von Huub Stevens steht mittlerweile Christian Gross an der Seitenlinie der Schalker. Doch auch ihm scheinen mittlerweile die Argumente auszugehen – genauso wohl auch der Rückhalt der Mannschaft.
Nach nur einem Sieg aus 22 Spielen ist der FC Schalke 04 auf dem Weg in die zweite Bundesliga. Kurz nach Weihnachten wurde schließlich Christian Gross der vierte Trainer in dieser Saison. Zwar konnte er die Einstellung des Negativrekords von Tasmania Berlin verhindern, doch auch ihm fehlen mittlerweile die Argumente.
Die Kritik aus der Mannschaft wird scheinbar immer lauter. Die Liste der Vorwürfe ist groß: Bereits in der Vergangenheit sei kritisiert worden, dass der 66-jährige Schweizer bei der Vorbereitung Namen der gegnerischen Spieler nicht kenne. Auch die eigenen Spieler verwechselte Christian Gross immer wieder. Zudem werden laut Sport1 die Trainingsgestaltung sowie das taktische Know-How kritisiert. Darüber hinaus kämen zu wenige Impulse von der Seitenlinie.
All das habe nun laut mehreren Medienberichten dazu geführt, dass Führungsspieler nach dem 0:4 im Derby gegen den BVB bei Sportvorstand Jochen Schneider die Ablösung Gross‘ gefordert haben. Allerdings ist Gross nicht der erste Trainer, der in dieser Saison von der Mannschaft kritisiert wird. Bereits Wagner und Baum wurden von der Mannschaft angezählt.
Möglich, dass die Königsblauen noch einmal die Reißleine ziehen werden. Aktuell beträgt der Abstand zum Relegationsplatz neun Punkte. Im Raum steht eine Interimslösung mit Co-Trainer Rainer Widmayer an der Seite von U19-Trainer Norbert Elgert oder Eurofighter Mike Büskens.
Update, 11:35 Uhr: „Wir dementieren die Berichterstattung. Es gab keinen Spieler, der mit einem solchen Anliegen bei Jochen Schneider vorgesprochen hat“, sagte ein Sprecher des Tabellenletzten am Samstagvormittag schließlich auf erneute Anfrage der dpa. Laut Schalke habe es eine „Revolte“ oder „Revolution“ nicht gegeben, aber durchaus „offene Gespräche“ und eine „Aufarbeitung der aktuellen Situation“. Laut der „Bild“ sollen die Winterneuzugänge Sead Kolasinac, Klaas-Jan Huntelaar und Shkodran Mustafi das Gespräch mit der sportlichen Führung gesucht haben.