Am ersten Spieltag spielte der ehemalige Schalke-Stürmer Breel Embolo sofort gegen seinen Ex-Club. Erfolgreich war er beim 0:0 glücklicherweise nicht. In den darauffolgenden Spielen umso mehr. Insgesamt acht Scorerpunkte machte der Schweizer in 14 Spielen. Doch warum läuft es für Embolo bei den Borussen so viel besser?
In wenigen Tagen steht das nächste Duell zwischen Schalke und Mönchengladbach an. Am Freitag um 20:30 Uhr eröffnen sie die Rückrunde der Bundesliga. Für Breel Embolo könnte es – abgesehen von einem Muskelfaserriss in der Hinrunde – nicht besser laufen. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison kam der 22-Jährige auf insgesamt neun Scorerpunkte. Mit einem Tor oder einer Vorlage gegen Schalke würde er mit diesem Wert schon jetzt gleichziehen. Bei Mönchengladbach blüht Embolo auf. Aber warum eigentlich?
Das perfekte System
Marco Rose, seit dieser Saison Trainer der Fohlen, liebt den offensiven Fußball. Der gebürtige Leipziger setzt fast immer auf eine Dreierspitze. Entweder eng mit dem magischen Dreieck aus Breel Embolo, Alassane Plea und Marcus Thuram oder mit zwei Flügelspielern und einem Stürmer. Tore sind da vorprogrammiert. Besonders weil Embolo, anders als auf Schalke, ausschließlich im Zentrum eingesetzt wird. Der Schweizer ist bei Gladbach ein richtiger Stürmer. Bei den Knappen kam er oft auf dem Flügel zum Einsatz und konnte daher seinen Torriecher nicht richtig entfalten.
Einzeltraining für Embolo
Bei Gladbach bekam der 22-Jährigen darüber hinaus eine besondere “Behandlung”. Co-Trainer Alexander Zickler und Offensiv-Trainer Oliver Neuville nahmen sich Embolo zu Beginn der Hinrunde zur Brust und trainierten besonders Ballannahmen und den Abschluss. Einige Schalke-Fans kritisierten besonders diese Eigenschaften am Schweizer. Das gezielte Training fruchtete offensichtlich.
Eine mentale Befreiung
Der Wechsel zu Mönchengladbach kam für viele Fans überraschend. Besonders über die vergleichsweise geringe Ablösesumme von zehn Millionen Euro plus Aufschläge regten sich viele Anhänger auf. Der S04 hatte den damals 19-Jährigen für 26,5 Millionen Euro von FC Basel verpflichtet. Doch viele Verletzungen ließen Embolo auf Schalke nie zu seiner Topform kommen. Er wollte einen Neustart. Eine schlechte Zeit hatte er bei Schalke 04 aber nicht: “Ich hatte [auf Schalke] drei fantastische Jahre. Ich habe dort auch abseits des Platzes Menschen kennengelernt, die bis heute noch wichtig für mich sind. Dass es auf dem Platz nicht so nach Plan geklappt hat, das gehört zum Leben.“
Breel Embolo fand seinen erhofften Neustart bei den Borussen aus Mönchengladbach. Für ihn war der Wechsel auch mental eine immense Befreiung. Das zusätzlich passende System und die individuelle Betreuung ebneten den Weg zu einer Durchbruchs-Saison für den Schweizer. Embolo ist bei Gladbach nun der Leistungsträger, der er auf Schalke immer sein wollte. Es sollte nicht sein. Das perfekte Umfeld hat der 22-Jährige nun in Mönchengladbach für sich gefunden.