Der FC Schalke spielt eine unfassbar schlechte Rückrunde: 13 sieglose Spiele in Folge bedeuten einen neuen Negativ-Rekord für den Verein. Die Gründe Verletzungspech, mangelnde Kreativität im Spiel nach vorn und eine desaströse Leistung der Schalker Stürmer.
Insgesamt 37 Tore hat der FC Schalke 04 in dieser Bundesliga-Saison geschossen. Das bedeutet: Platz 15. Nur drei Teams haben seltener getroffen. Dabei schmeichelt diese Statistik dem Team von Cheftrainer David Wagner sogar noch. Denn in der Rückrunde waren es nur noch acht Tore, die Königsblau schießen konnte. In der Rückrunden-Tabelle liegt der FC Schalke bei den erzielten Toren abgeschlagen auf dem letzten Platz.
Die Probleme: Schalke erspielt sich zu wenige Chancen auf der einen und vergibt zu viele Möglichkeiten auf der anderen Seite. Laut Statistik schießen die Profis von David Wagner im Schnitt gerade einmal 11 Mal auf das gegnerische Tor – das bedeutet Platz 16.
Nur 9 von 37 Toren wurden von Stürmern erzielt
Das ideenlose und wenig dynamische Ballgeschiebe sorgt vor allem in der Rückrunde dafür, dass Schalkes Stürmer selten in aussichtsreichen Positionen zu Chancen kommen. Nur neun Stürmertore bei insgesamt 37 Buden ergibt einen Stürmertore-Anteil von gerade einmal rund 24 Prozent. Man kann es drehen und wenden: Das ist einfach unterirdisch schlecht.
Noch mehr Statistiken gefällig? Der Mann mit den meisten Torschüssen pro Spiel ist ausgerechnet ein zentraler Mittelfeldspieler: Suat Serdar kommt im Schnitt auf 1,8 Torschüsse pro Spieler. Mit sieben Toren ist der 23-Jährige glücklicherweise recht treffsicher. Und immerhin kommt auch Leihgabe Michael Gregoritsch auf 1,8 Torschüsse pro Spiel.
Unterirdische Statistiken
Wenn wir den – zumindest in dieser Statistik – besten S04-Stürmer finden wollen, müssen wir die Liste weiter durchkämmen. Und werden auf Platz 41 fündig: Guido Burgstaller mit 1,7 Torschüssen pro Spiel. Zum Vergleich Top-Leute wie Robert Lewandowski kommen auf 4,5 Torschüsse pro Spiel. Stürmer wie Filip Kostic oder Wout Weghorst auf immerhin 2,7 und selbst Milot Rashica von Abstiegskandidat Werder Bremen bringt mit 2,5 Torschüssen pro Spiel deutlich mehr Bälle auf das gegnerische Tor.
Zurück zu Guido Burgstaller. Der Österreicher ist das Gesicht der Krise, einst gefürchtet als „Burgknaller“, in dieser Saison in der Bundesliga noch komplett ohne Tor – und das bei insgesamt 35 Torschüssen. Das hat sicherlich auch mit der Qualität der erspielten Chancen zu tun. Trotzdem stechen Schalkes Stürmer mit ihren Zahlen negativ hervor.
Wohltuende Ausnahme: Ahmed Kutucu
Während Stürmer wie Robert Lewandowksi und Timo Werner über 20 Prozent ihrer Torschüsse zu Toren machen, sind es bei Benito Raman rund 12 Prozent, bei Talent Rabbi Matondo sogar nur ca. 5 Prozent. Ahmed Kutucu übrigens kommt mit einer Erfolgsquote von knapp 19 Prozent nahe an den Bereich der besten Stürmer in der Bundesliga, wurde den deutlich überwiegenden Teil der Saison allerdings maximal eingewechselt. Auch so eine Geschichte dieser Saison.
Zum Bild, das Schalke in dieser Saison auf und abseits des Platzes abgibt, passt, dass sämtliche Stürmer mit langfristigen Verträgen ausgestattet wurden. Bevor über Neuzugänge geredet werden kann, müssen also Spieler abgegeben werden. Dem Vernehmen nach soll sich mindestens Guido Burgstaller auf der Abschussliste befinden.
Kommt jetzt ein Mittelstürmer aus Polen?
Die Krise im Schalker Sturm soll nun ein junger Mittelstürmer aus Polen beenden. Zumindest, wenn man Gerüchten aus dem Nachbarland glauben kann. Demnach soll sich Schalke 04 mit Bartosz Bialek auseinandersetzen. Der 18-Jährige in Diensten von Ekstraklasa-Club Zaglebie Lubin machte in 14 Erstliga-Spielen sieben Tore und steuerte 3 Vorlagen bei. In Sachen Statistik wäre das also ein durchaus interessanter Mann.
Transfermarkt.de taxiert seinen Marktwert auf gerade einmal 350.000 Euro. Neben den Knappen soll allerdings auch Leverkusen Interesse zeigen.