Der legendäre Bundesliga-Torjäger Klaus Fischer wird an diesem Freitag 70 Jahre alt. Kein anderer Spieler beherrschte die hohe Kunst des Fallrückziehers wie er, mit Schalke gewann der Stürmer den DFB-Pokal. Ein Rückblick auf eine außergewöhnliche Karriere.
Klaus Fischer stammt aus Niederbayern, wurde in Lindberg im Landkreis Regen geboren und kickte bereits in seiner Kindheit das runde Leder. Seinen ersten sportlichen Erfolg feierte er jedoch in einer anderen Sportart, dem Eisstockschießen. Der im Winter praktizierte Präzisionssport erinnert ans Curling. Als Jugendlicher wurde er mit dem SC Kreuzstraßl Bayerischer Meister, Deutscher Meister und sogar Europameister. Fischer wuchs in der Nähe von Zwiesel auf, der „Glasstadt“ die besonders bekannt für ihre Glasindustrie ist. Von Beruf war Fischer zunächst gelernter Glasbläser. Sowohl das Eisstockschießen als auch der Umgang mit dem glühenden Glas erfordern Geschick und Genauigkeit.
Skandal und lebenslange Sperre
Die Profikarriere Fischers begann 1968 beim TSV 1860 München. Zwei Jahre später wechselte der Stürmer zu Schalke. Der Tiefpunkt in der Fußballlaufbahn des Torjägers ereignete sich in der Saison 1970/71. Die damalige Schalker Mannschaft verlor gegen Bezahlung absichtlich 0:1. Fischer war einer der Spieler, die daraufhin vom DFB auf Lebzeit gesperrt wurden. Zur Bundesliga-Saison 1973/74 wurde Fischer begnadigt und lief wieder für die Königsblauen auf. „Mein Gott, was waren wir damals dumm. Für 2.300 Mark pro Mann ein Spiel zu verlieren, blöder kann man nicht sein. Eine Siegprämie betrug damals 2.000 Mark“, sagte Fischer der Financial Times vor wenigen Jahren.
Das Tor des Jahrhunderts
1977 machte sich Klaus Fischer unsterblich, als er im Länderspiel gegen die Schweiz das berühmte Fallrückzieher-Tor erzielte. Dies sollte nicht der einzige Fall bleiben, in dem der Torjäger Angriffe mit dem akrobatischen Manöver abschließt. Im dramatischen WM-Halbfinale 1982 traf Fischer ebenfalls per Fallrückzieher zum damals erlösenden 3:3-Ausgleich. Am Ende gewann Deutschland das Spiel im Elfmeterschießen mit 8:7. In 45 Länderspielen erzielte Fischer 32 Tore.
Schalker-Rekordtorschütze
In den Geschichtsbüchern des FC Schalke 04 steht Klaus Fischer als bester Torjäger der Vereinsgeschichte. In 295 Spielen im Trikot der Knappen erzielte Fischer 182 Tore. Damit liegt er hinter Gerd Müller auf dem zweiten Platz der ewigen Bundeliga-Torjägerliste. Mit Schalke gewann Fischer den DFB-Pokal und spielte elf Jahre für den Club aus der Stadt der Tausend Feuer. Gegen Ende seiner Karriere ging der Stürmer noch für den 1. FC Köln und den VFL Bochum auf Torejagd. Heute lebt Fischer mit Frau Margit in Gelsenkirchen und betreibt eine Fußballschule, ist zudem Teil der Schalker-Traditionself.
Alles Gute zum Geburtstag wünscht schalke-news.de!