Mit drei zusätzlichen Punkten im Gepäck reist der FC Schalke 04 heute morgen nach Wolfsburg. In der englischen Woche stehen sich zwei Teams gegenüber, die vor Selbstbewusstsein nur so strotzen müssen. Da ist einmal der S04, der aus den letzten sechs spielen 13 Punkte sammeln konnte. Auf der anderen Seite stehen die Wölfe, die zuletzt Ex-Tabellenführer Borussia Mönchengladbach mit einem 2:1 vom Thron stießen. In Wolfsburg kann es daher zu einer ganz unangenehmen Partie für die Knappen werden.
Als wären die Abwehrsorgen noch nicht groß genug, verletzte sich Weston McKennie gegen Frankfurt bereits in der ersten Halbzeit schwer an der Schulter. Laut David Wagner wird der amerikanische Allrounder frühestens im Februar wieder zur Verfügung stehen. Bei Benjamin Stambouli und Matija Nastasic reicht es noch nicht für einen Einsatz. Heute Abend rückt damit möglicherweise das neue Gesicht Timo Becker ins Rampenlicht. Entweder er oder Bastian Oczipka, der nach innen rücken würde, starten wohl im Abwehrzentrum. Zur Causa Kutucu gibt David Wagner Entwarnung. Nach einer kurzfristigen Verletzung stand der junge Stürmer gegen Frankfurt nicht im Kader. Der Trainer versicherte aber, dass Ahmed Kutucu heute Abend wieder im Kader stehen wird.
Verunsichern lässt sich der Cheftrainer der Knappen durch die zahlreichen Ausfälle aber nicht: „Wir denken an Lösungen, nicht an Probleme. Sich gegen Widerstände zu wehren, ist ein Markenzeichen dieser Mannschaft. Wie die Jungs mit diesen Rückschlägen in den letzten Wochen umgehen, das ist großartig.“ Auch Markus Schubert wird in der letzten Woche vor Weihnachten durch die Rot-Sperre von Alexander Nübel Startelfeinsätze bekommen. Für Wagner ist der Zeitpunkt nicht der günstigste für den U21-Nationalkeeper: „Es ist eklig, in solch ein hitziges, wichtiges und enges Spiel hineinzukommen – gegen einen solchen Gegner mit so viel Wucht in der Offensive.“
Zum Gegner: Der VfL Wolfsburg ist in Schlagdistanz zur Spitzengruppe. Mit einem Sieg können sich die Wölfe in den Top 6 einnisten und sogar auf den europäischen Plätzen überwintern. Nach schweren Jahren schaffte es Trainer Oliver Glasner den VfL wieder in erfolgreiches Fahrwasser zu bringen. Das ist David Wagner auch bewusst: „Wolfsburg ist eine top Mannschaft. Sie hatten eine Phase, bei dem sie nicht an ihrem Optimum waren und haben jetzt verdient Gladbach geschlagen.“
Der 48-Jährige analysiert ebenfalls die Stärken und Schwächen der Wölfe: „Sie spielen mit sehr viel Intensität und Tempo und haben eine Menge Qualität in allen Mannschaftsteilen. Die Chancenverwertung war bislang sicherlich ausbaufähig – das darf am Mittwoch gerne so bleiben.“ Bei der abschließenden Aussage würde sicherlich jeder Fan sofort zustimmen. Einen wirklichen Favoriten hat dieses Spiel nicht. Fans beider Mannschaften müssen sich mental also auf einen möglicherweise hochspannenden Kampf vorbereiten. Anstoß ist heute um 20:30 Uhr in der Volkswagen Arena in Wolfsburg.