Peter Knäbel wird Technischer Direktor des FC Schalke 04 und wird in dieser Funktion vor allem im Nachwuchsbereich tätig sein.
Wie der Verein heute mitteilte, wird der Vorstand der Knappen neue Strukturen im Nachwuchsbereich einführen. Ab dem 15. April 2018 übernimmt Peter Knäbel die neugeschaffene Position des Technischen Direktors Entwicklung beim FC Schalke 04. Doch warum holt Schalke Peter Knäbel? Einen Mann, der nach wie vor hauptsächlich mit der Rucksackaffäre in Verbindung gebracht wird.
Der 51-Jährige soll zusammen mit S04-Sportvorstand Christian Heidel und Sportdirektor Axel Schuster den Nachwuchsbereich umbauen. Mathias Schober und Till Beckmann, die die Knappenschmiede seit dem Ausscheiden von Oliver Ruhnert interimsmäßig geführt hatten, wird der Job offenbar nicht zugetraut. Sie bleiben dem Schalker Jugendbereich aber erhalten, in „entscheidender Position“, wie man beim FC Schalke 04 betont: Schober als Sportlicher Leiter und Beckmann als Administrativer Leiter.
Eine der ersten Aufgaben für Knäbel wird es sein, eine Entscheidung zu treffen, ob der FC Schalke 04 weiterhin eine U23-Mannschaft einsetzt. Aktuell spielt das Team, das von Gerald Asamoah gemanaged wird, in der fünftklassigen Oberliga. Ob Schalke auch in der neuen Saison mit einer zweiten Mannschaft an den Start geht, gilt aktuell als unwahrscheinlich.
Doch es geht um mehr als nur die U23: „Für unseren Nachwuchsbereich stehen in den kommenden Monaten und Jahren große und wichtige Aufgaben an. Wir wollen die Knappenschmiede nicht nur in ihrer Infrastruktur, sondern in der gesamten Struktur noch weiter vorantreiben“, erläutert Sportvorstand Christian Heidel. „Deshalb freuen wir uns, dass wir dafür mit Peter Knäbel einen der anerkanntesten Fachleute für Nachwuchsförderung in Europa für den FC Schalke 04 gewinnen konnten.“
Seine Erfharung in diesem Bereich spricht für Knäbel: Nach 19 Jahren als aktiver Spieler im Profi-Fußball übernahm er 2003 das Amt des Technischen Direktors beim FC Basel, bevor er 2006 Nachwuchschef des Vereins wurde. 2009 wechselte Knäbel als Technischer Direktor zum nationalen Schweizer Fußballverband SFV. Im Oktober 2014 kehrte er in die Bundesliga zurück: Von 2014 bis 2016 war Knäbel Direktor Profifußball beim Hamburger SV. Dort hatte er nicht den erhofften Erfolg. Zudem machte Knäbel Schlagzeilen, als ihm im Sommer 2015 ein Rucksack mit vertraulichen Unterlagen (darunter Gehaltlisten) des HSV gestohlen wurde. Später wurde der Rucksack in einem Park gefunden.
Peter Knäbel hat zudem viel Erfahrung als Profi-Fußballer und ist außerdem ein Kind des Ruhrgebiets: Er wurde in Witten geboren und ist im Ruhrgebiet aufgewachsen. Für Christian Heidel ein weiterer Faktor pro Knäbel: „Als gebürtiger Wittener und damit Kind des Ruhrgebiets wird er keine Eingewöhnungszeit benötigen.“
Knäbel spielte in der Jugend von Borussia Dortmund und später beim VfL Bochum. Anschließend spielte er unter anderem für den FC St. Pauli, 1860 München und den 1. FC Saarbrücken. Diese Erfahrung dürfte auch eine Rolle für den S04 gespielt haben.