Schalke 04 gegen Borussia Mönchengladbach: Für beide Mannschaften geht es im Endspurt der Saison um die Europacup-Teilnahme. Schalke will drei Spieltage vor Saisonende die Champions-League-Qualifikation festnageln, die Gladbacher noch auf einen Europa-League-Platz klettern. Schalke 04 gegen Borussia Mönchengladbach. Das waren zuletzt oft Duelle, die für einigen Gesprächsstoff gesorgt haben. Gladbach-Trainer Dieter Hecking hat nach wie vor offenbar erhöhten Redebedarf.
Wenn Mönchengladbach-Trainer Dieter Hecking über Schalke redet, kann man ihm nicht vorwerfen, ins Schwärmen zu geraten. Im Gegenteil. Auch Monate nach dem letzten Aufeinandertreffen fühlt sich der 53-Jährige noch immer benachteiligt. Nicht nur beim 1:1, als der Videoassistent einen Elfmeter für die Borussia aufhob – völlig zurecht im Übrigen. „Wir haben noch eine Rechnung offen. Wir haben die vergangenen drei Spiele gegen sie nicht verloren, aber auch nicht gewonnen. Es war jedes Mal sehr eng, wobei wir uns immer so ein wenig benachteiligt gefühlt haben. Vor allem beim Europapokal-Aus zu Hause“, so Hecking.
Hecking: Haben uns immer benachteiligt gefühlt
Beinahe drängt sich der Eindruck auf, als befasse sich der Fußball-Lehrer etwas zuviel mit dem S04: Auch beim 1:1 in der Hinrunde habe er sich benachteiligt gefühlt. „Das war so ein kleiner Knackpunkt. Ich weiß nicht, ob Schalke so einen Saisonverlauf genommen hätte, wenn wir damals als Sieger vom Platz gegangen wären.“ Ob ausgerechnet das 1:1 zwischen dem Tabellendritten (Gladbach) und dem Tabellenvierten (Schalke) wirklich Schicksal für die beiden Clubs gespielt hat, sei dahingestellt. Sicher ist: Die Wege der beiden Teams trennten sich im weiteren Saisonverlauf: Schalke hakte das Spiel ab, orientierte sich nach oben, die Elf vom Niederrhein nach unten.
Immerhin hat sich Hecking auch für das kommende Spiel Gedanken gemacht. „Wir brauchen eine sehr konzentrierte, disziplinierte Leistung“, so Hecking. „Die Schalker machen es in dieser Saison sehr gut. Das ist sicherlich ein Verdienst von Domenico Tedesco, der Struktur in ihr Spiel gebracht hat. Er hat eine sehr robuste Mannschaft, die mit viel Power und Athletik ausgestattet und sehr gefährlich bei Standardsituationen ist.“
So will Hecking gegen Schalke spielen lassen
Gegen Schalke fordert Hecking von seiner Mannschaft, das Spiel von Schalke anzunehmen „und unsere fußballerischen Elemente, die man gegen Wolfsburg gesehen hat, auch wieder zum Vorschein bringen. Wir müssen bei eigenem Ballbesitz mutig sein und nach vorne spielen. Dann wird man sehen, ob Schalke uns die Tür aufmacht und wir die Konsequenz zeigen, durchzugehen.“
Und beim FC Schalke 04? Da befasst man sich, spätestens seitdem Domenico Tedesco das sportliche Sagen hat, wenig mit der Vergangenheit. Das 2:2 in Köln sei aufgearbeitet und abgehakt. Tedesco warnt vor allem vor der Offensivstärke von Borussia Mönchengladbach: „Sie haben eine starke Mannschaft mit guten Individualisten. Lars Stindl ist nicht umsonst Nationalspieler. Er ist der Kopf in der Offensive, weil er die Räume sieht und spürt. Dazu haben sie in ihren Reihen mit Jonas Hofmann und Thorgan Hazard echte Pfeile. Das sind Spieler, die das Eins-gegen-Eins für sich entscheiden können.“
Schalke ohne Embolo und Max Meyer
Die Gladbacher Offensive zeigte sich in der letzten Woche bereits in guter Form, die „Fohlen“ gewannen mit 3:0 gegen den VfL Wolfsburg. „Vergangenen Spieltag haben die Gladbacher eine gute Leistung gezeigt“, so Tedesco. „Sie hatten diese Saison mit vielen Verletzungen Probleme. Jetzt sind sie vor allem in der Offensive wieder einigermaßen vollzählig. Wir treffen auf einen guten Gegner.“
Fehlen wird beim FC Schalke Breel Embolo. Der Schweizer fällt mit einer Muskelverletzung aus. „Es ist eine größere Zerrung, nahezu ein Muskelfaserriss. Wir hoffen und glauben, dass er uns in den nächsten Wochen aber wieder zur Verfügung steht“, so Tedesco. Auch Max Meyer dürfte fehlen. Der 22-Jährige, der in der Sommerpause die Knappen verlassen wird, laboriert an einer Fußverletzung und verpasste das Abschlusstraining. Nach Informationen von Sky wird Meyer nicht im Kader stehen. „Ansonsten sind alle Spieler einsatzbereit“, freut sich Tedesco.
Auch Dieter Hecking kann nahezu aus dem Vollen schöpfen: „Seit zwei, drei Wochen haben wir nun fast alle Profis wieder an Bord und können im Training wieder Elf gegen Elf spielen. Die Spieler, die verletzt waren, kommen auch nach und nach wieder in bessere Verfassung“, freut sich Hecking. Ein Beispiel sei Raffael: Der Brasilianer traf in der letzten Woche zum 2:0 – und hofft, pünktlich zum Saisonendspurt seine Form gefunden zu haben.
So könnte Schalke spielen:
Fährmann – Kehrer, Naldo, Stambouli – Oczipka, Goretzka, McKennie, Caligiuri – Harit – Konoplyanka, Burgstaller