Am Samstagnachmittag stellt sich in der Arena mit Hertha BSC eine Mannschaft aus dem grauen Mittelfeld der Bundesliga auf Schalke vor. S04-Trainer Domenico Tedesco erwartet ein Geduldsspiel und warnt vor dem Gegner. Zurecht.
Die Berliner stehen mit 31 Punkten zwar nur auf dem 11. Tabellenplatz. Doch der Blick auf das Tableau täuscht: In den letzten 10 Bundesligaspielen musste sich die Hertha lediglich zwei mal geschlagen geben (gegen Stuttgart und Mainz), punktete etwa gegen Dortmund, Hoffenheim und zuletzt gegen die Bayern (0:0). Gegen Leipzig (3:2) und Leverkusen (2:0) holte die von Pal Dardai trainierte Mannschaft – in Unterzahl – jeweils drei Punkte.
Vor allem auswärts sind die Berliner nicht zu unterschätzen: Die Siege gegen Leipzig und Leverkusen, sowie das 0:0 gegen die Bayern holte das Team auf fremdem Platz. Domenico Tedesco: „Wir schätzen die Hertha sehr stark ein, weil sie gegen die Mannschaften aus den oberen Rängen der Tabelle besser gepunktet hat als wir. Diese Ergebnisse sind kein Zufall, das ist eine Mannschaft, die sehr diszipliniert spielt“, so der Chef-Coach.
„Wir müssen hochkonzentriert in die Partie gehen und bis zur letzten Minute hellwach sein“, fordert Tedesco von seiner Mannschaft. In der übrigens Guido Burgstaller gelbgesperrt und Cedric Teuchert wegen Knieproblemen ausfallen werden. Hinter Leon Goretzka steht ein Fragezeichen: Der Mittelfeldspieler plagte sich erneut mit Schmerzen am Fuß.
Während Goretzka erneut von Nabil Bentaleb oder gar Weston McKennie, der in dieser Woche nach überstandener Verletzung komplett am Mannschaftstraining teilnahm, 1:1 ersetzt werden könnte, ergeben sich im Sturm mehrere Optionen. Wer Burgstaller ersetzen wird oder ob Tedesco das System umstellen wird, hat der 32-Jährige noch nicht entschieden. Tedesco: „Wir werden eine Entscheidung treffen, die für unsere Situation, für dieses Spiel, gegen diesen Gegner und natürlich auch die Lage der Spieler am besten geeignet ist.“
Die wahrscheinlichsten Varianten: Im zuletzt gespielten 3-4-1-2 könnten Franco Di Santo und Breel Embolo die Doppelspitze geben. Alternativ könnte Tedesco wieder in einem 3-4-2-1 mit Marko Pjaca und Amine Harit auf den Halbpositionen im offensiven Mittelfeld und Breel Embolo oder Franco Di Santo als alleiniger Sturmspitze spielen.
Hertha-Trainer Pal Dardai kann weitgehend aus dem Vollen schöpfen und muss lediglich auf Vladimir Darida und Jordan Torunarigha verzichten. Vor dem Duell stapelt Dardai tief: „Wenn wir einen guten Tag haben, können wir auf jeden Fall einen kleinen Punkt mitnehmen“. Der Matchplan fällt einfach aus: „Gut stehen und kontern, gierig sein und mit Spaß spielen“.
Überraschen können die Schalker seine Hertha nicht, glaubt Dardai: „Sie sind nicht so schwer zu entschlüsseln. Das ist eine Kontermannschaft. Sie fahren pro Spiel 20 Konter.“ Hinzu kommt: „In diesem Jahr haben sie einen besseren Lauf und großes Selbstvertrauen“, so Dardai.
So könnte Schalke spielen:
Fährmann – Nastasic, Naldo, Kehrer – Meyer, Bentaleb – Oczipka, Caligiuri – Harit – Di Santo, Embolo