Schalke verliert auch in Freiburg – die fünfte Niederlage im fünften Bundesliga-Spiel. Der S04 scheitert einmal mehr an seinen Ansprüchen.
Personal
Domenico Tedesco stellte nach dem 0:2 gegen den FC Bayern auf nicht weniger als sechs Positionen um. Zudem setzte Schalkes Cheftrainer auf eine Viererkette mit Nastasic und Sané in der Innenverteidigung und Hamza Mendyl links und Daniel Caligiuri rechts. Im zentralen Mittelfeld übernahm Nabil Bentaleb den defensiven Part, Suat Serdar die 8er-Position. Davor: Yevgen Konoplyanka, Amine Harit und Breel Embolo.
Die Sturmspitze gab überraschend Cedric Teuchert. Der Ex-Nürnberger hatte in dieser Saison erst 40 Spielminuten in der Liga absolviert und stand plötzlich in der Startelf. Mutig.
Franco Di Santo stand nach seinem Disput mit Domenico Tedesco beim Heimspiel gegen die Bayern nicht im Kader. Eine kleine Disziplinarmaßnahme für den Argentinier.
Spielverlauf
Schalke begann ambitioniert und war um Ballbesitz bemüht und ging tatsächlich in der 5. Spielminute in Führung. Doch die Freude währte nur kurz, denn Teuchert stand im Abseits. Doch auch die Freiburger spielten zunächst mutig auf. Beide Teams fielen allerdings auch mit vielen Ballverlusten auf.
Freiburg geriet im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit zunehmend unter Druck. In der 42. Spielminute dann Schalke mit einem tollen Spielzug: Konoplyanka mit feinem Pass auf den spritzigen Mendyl, dessen Schuss aus spitzem Winkel allerdings nur an den Pfosten klatschte. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit der nächste Pfostentreffer nach einem Caligiuri-Freistoß.
Schalke 04 hätte die Führung jetzt verdient gehabt – und guckte wenig später doch in die Röhre: Freiburg kam nämlich deutlich galliger aus der Pause. Einen Schuss von Freiburgs Günter konnte Ralf Fährmann in der 52. Spielminute noch parieren, doch der Nachschuss von Niederlechner war dann drin.
Tedesco reagierte sofort und brachte Mark Uth für Cedric Teuchert, der schlicht nicht stattfand. 5 (!) Ballkontakte nach 52 Minuten sprechen eine deutliche Sprache: Königsblau schafft es in dieser Saison einfach nicht, seine Stürmer in Szene zu setzen.
Es blieb beim 1:0 für Freiburg, Schalkes fünfte Niederlage im fünften Bundesligaspiel.
Die Analyse von Domenico Tedesco
„Die erste Halbzeit war gut. Da haben wir das, was wir uns vorgenommen hatten, auch super umgesetzt. Über Spielverlagerungen und Überzahlsituationen am Flügel wollten wir den Freiburgern immer wieder weh tun. Das ist uns gerade über die linke Seite mit Hamza Mendyl und Yevgen Konoplyanka gut gelungen. Wir hatten zwei Pfostenschüsse, hinzu kommt das nicht gegebene Tor. Letztlich hat ein bisschen die Effektivität gefehlt. Aber wir hatten eine gute Raumaufteilung, ein gutes Gegenpressing. Zudem haben wir aufkommende Konter der Freiburger bereits im Keim erstickt.“
„Nach der Pause haben wir ähnlich angefangen, dann kam das Gegentor. Gefühlt war es der erste Torschuss des Gegners. Das 0:1 hat in der jetzigen Situation natürlich nicht gerade für zusätzliches Selbstvertrauen gesorgt. Freiburg hat entschlossen und mit viel Leidenschaft verteidigt. Nach dem Gegentor gab es allerdings auch kaum noch Spielfluss. Das Spiel war sehr häufig unterbrochen, nahezu in jeder Minute. Das kam uns natürlich alles andere als entgegen.“
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Das sagte Freiburg-Trainer Christian Streich
„Es war ein extrem schwieriges Spiel. Schalke hat es in der ersten Halbzeit fußballerisch sehr gut gemacht. Da mussten wir viel laufen. Gerade Amine Harit und Yevgen Konoplyanka mit ihrer Dribbelstärke sind nur sehr schwer zu stoppen. In der zweiten Halbzeit haben wir leidenschaftlich verteidigt. Heute hatten wir das nötige Quäntchen Glück, das uns zum Beispiel gegen Frankfurt gefehlt hat. Ich wünsche Domenico Tedesco für die kommenden Spiele alles Gute. Fußballerisch ist Schalke auf einem richtig guten Weg.“
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