Schalke kann noch gewinnen! Nach einem offensiv deutlich verbesserten Auftritt hätten die Knappen gegen den FSV Mainz 05 noch höher gewinnen müssen, machten es in der zweiten Halbzeit aber wieder spannend.
Personal und Taktik
S04-Cheftrainer Domenico Tedesco stellte nach dem 0:1 gegen Freiburg zwei Mal um: Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf rückten für Cedric Teuchert und Breel Embolo in die Startelf. Naldo musste erneut auf die Bank, Franco Di Santo stand nach Freiburg zum zweiten Mal in Folge nicht im Kader.
Tedesco schickte seine Mannen offensiv in einer 4-1-3-2-Grundformation aufs Feld. Einen Fokus legte der 33-Jährige auf Überzahl im Mittelfeldzentrum und auf den Außen. Vor allem über die Flügel lief an diesem Samstagnachmittag viel für den FC Schalke.
Auf der linken Seite schaltete sich immer wieder Verteidiger Hamza Mendyl in die Offensive ein. Das lief vor allem dann gut, wenn Amine Harit (als (halb-)linker Part des offensiven 3er-Mittelfelds mit Suat Serdar und Alessandro Schöpf) zusammen mit Yevgen Konoplyanka (neben Guido Burgstaller zweite „Sturmspitze“ auf der linken Seite) auf der linken Seite Überzahl herstellten. Insgesamt wurden 47 (!) Prozent aller Schalker Angriffe über diese Seite gefahren.
Doch auch auf der rechten Seite machte Schalke mit Daniel Caligiuri und Alessandro Schöpf immer wieder Alarm. Schöpf war es auch, der das viel umjubelte 1:0 besorgte.
Spielverlauf
Von den Fans trotz fünf Niederlagen in Folge toll unterstützt, brauchte Schalke etwas, um ins Spiel zu finden. Doch schon in der 11. Spielminute platzte der Knoten: Schöpf nickte eine Flanke von Yevgen Konoplyanka zum 1:0 ein. Die erste Führung der Saison – auch dank Mainzer Mithilfe: 05-Kapitän Stefan Bell hatte sich bei seiner Kopfball-Abwehr komplett verschätzt. Egal, 1:0 – was für eine Erleichterung.
Die Führung gab die erwartete Sicherheit im Schalker Spiel. In der Folge war Schalke jetzt die klar dominierende Mannschaft und brachte bis zur Pause weitere acht Schüsse auf das gegnerische Tor. Doch Mainz blieb gefährlich.
Vor allem nach der Pause. Mainz gab Gas und hatte die ersten guten Möglichkeiten. Den Mainzer Sturmlauf konnten die Blauweißen nach rund fünf Minuten stoppen – und hatten ihrerseits gute Chancen: Erst setzte Yevgen Konoplyanka einen Freistoß an die Latte, kurz darauf scheiterte Amine Harit knapp.
Schalke konzentrierte sich jetzt auf schnelle Konter und hätte in der 72. die Führung erneut ausbauen können/müssen. Guido Burgstaller hatte eine scharfe Flanke geschlagen, doch Konoplyankas Seitfallzieher traf wieder nur die Latte.
Hinten stand Schalke zunächst sehr sicher, doch kurz vor Schluss mussten die Knappen nochmal zittern. Zum Glück für Schalke brachte Mainz keinen seiner sechs Torschüsse der letzten zehn Minuten über die Linie. Es blieb beim 1:0.
Die Analyse von Domenico Tedesco
„Wir freuen uns sehr über die ersten drei Punkte, da fallen uns schon einige Steine vom Herzen. Ich freue mich in erster Linie für die Fans und für die Mannschaft. In Summe war die erste Halbzeit gut, sowohl spielerisch als auch vom Pressing her. Wir haben intelligent, ruhig und mutig gespielt und so müssen wir Partien über 90 Minuten versuchen anzugehen. Wir haben viel übers Zentrum gespielt und haben trotzdem gut verlagert. Auf dem Flügel waren wir stark, weil Yevgen Konoplyanka und Hamza Mendyl richtig gedrückt haben, Amine Harit hat gut unterstützt, Suat Serdar war fleißig. Ein Riesenkompliment an die gesamte Mannschaft. Wir haben das Zentrum mit viel Personal gegen den Ball dominiert und eine gute Balance gefunden zwischen den langen Bällen hinter die Kette und spielerischen Lösungen. Wir müssen uns aber noch mehr belohnen und spätestens bei unseren Kontersituationen in der zweiten Halbzeit das 2:0 machen. Gegen Ende hat uns ein wenig die Kraft gefehlt. Wir standen sehr tief und haben weniger nach vorne verteidigt. Es ist oft so: Wenn du die Konterchancen nicht nutzt, dann musst du leiden können – und das haben die Jungs gemacht. Wir sind glücklich, dass wir den Sieg über die Bühne gebracht haben.“ [Quelle: Schalke04.de]
Das sagt Mainz-Trainer Sandro Schwarz
„Wir haben gut begonnen und hatten gute Möglichkeiten, die wir besser zu Ende spielen müssen. Schalke macht mit der ersten Aktion das Tor und ab dem Zeitpunkt war es von uns weniger gut. Wir hatten noch eine Chance von Robin Quaison, dessen Schuss knapp am Tor vorbei ging. In der zweiten Halbzeit haben wir auf eine Raute umgestellt und hatten dann viele gute Momente. Bis zum gegnerischen Sechzehner haben wir viele Dinge richtig gemacht. Wir haben eine sehr ordentliche zweite Halbzeit gespielt, aber die letzte Konsequenz und Überzeugung vor dem Tor hat gefehlt, um hier mindestens einen Punkt mitzunehmen.“ [Quelle: Schalke04.de]