Schalke baut Siegesserie gegen Wolfsburg aus – Ralf Fährmann pariert Elfmeter

Schalke kann seine geradezu gespenstisch anmutende Siegesserie gegen den VfL Wolfsburg ausbauen. Mit dem glücklichen 1:0 bei den Niedersachsen hat der S04 die Maximalausbeute von 15 Punkten aus den letzten fünf Spielen geholt. Schalkes Cheftrainer Domenico Tedesco sah ein „Spiel auf des Messers Schneide“.

Ralf-Fährmann-hält-Elfmeter

Tedesco rotierte auf vier Positionen, brachte Benjamin Stambouli, Bastian Oczipka, Max Meyer, Leon Goretzka und Amine Harit für Thilo Kehrer, Weston McKennie, Alessandro Schöpf, Franco di Santo und Marko Pjaca.

Von Minute eins an entwickelte sich ein sehr taktisch geprägtes Spiel. Schalke ließ Wolfsburg kommen und presste nicht ganz so hoch und aggressiv wie sonst. Hinten galt die Aufmerksamkeit vor allem einer strukturierten Defensive, sodass die Wolfsburger auch nur selten in Strafraumnähe kommen konnten.

Die Folge: ein nicht wirklich schönes Fußballspiel mit wenigen Torchancen: Bis zur 30. Spielminute brachten beide Mannschaften ganze vier Torschüsse (3:1 für Wolfsburg) zusammen. Erst kurz vor der Pause passierte ein bisschen was. Beim Schuss von Matija Nastasic in der 41. Spielminute hatten die meisten Schalke-Fans im Stadion wohl schon den Jubelschrei auf den Lippen, doch VfL-Keeper Koen Casteels parierte den Schuss mit einer Wahnsinnstat.

Der Rest des Spiels ist schnell erzählt: Nachdem Matija Nastasic Wolfsburgs Riechedly Bazoer im Schalker mit dem Fuß berührte, hob dieser ab. Eine solche Bewegung muss man nach einem minimalen Kontakt erstmal hinbekommen – physikalisch fast ein Ding der Unmöglichkeit. Aber auch eine klare Unsportlichkeit, die von Schiedsrichter Benjamin Cortus allerdings mit einem Strafstoß belohnt wurde. Doch Ralf Fährmann konnte den Elfer von Paul Verhaegh parieren (77.).

Vier Minuten vor Spielende war der Fußballgott dann vollends auf Schalker Seite. Breel Embolo verlud zunächst zwei Wolfsburger und passte den Ball dann scharf in den Fünfmeterraum. Robin Knoche brachte den Pass wunderbar im eigenen Tor unter – 1:0 für Schalke!

„Für uns war es kein einfaches Spiel. Der VfL hat ein völlig anderes Gesicht gezeigt als zuletzt bei seiner 0:3-Niederlage in Hoffenheim. Das haben wir aber auch so erwartet. Am Ende haben wir eine Begegnung auf Messers Schneide für uns entschieden“, analysierte Domenico Tedesco nach dem Spiel.

„Wenn man beim Stand von 0:0 einen Elfmeter gegen sich bekommt und dieser dann pariert wird, ist das vielleicht auch ein Quäntchen Glück. Unser Torwart-Trainer Simon Henzler und Ralf Fährmann bereiten sich immer sehr akribisch auf die Elfmeterschützen des Gegners vor. Das wurde heute wieder einmal belohnt.“

Ralf Fährmann bestätigte: „Aufgrund des gehaltenen Elfmeters stehe ich jetzt im Mittelpunkt. Aber es ist ganz klar eine Sache der Teamarbeit mit unserem Torwart-Trainer Simon Henzler und den beiden Ersatztorhütern Alexander Nübel und Michael Langer. Wir haben vor der Partie ein intensives Videostudium gemacht, ich war dann am Ende der Glückliche, der den Strafstoß halten durfte. Man kann sagen, dass ich die Ecke gewusst habe.“

Das Schalker 1:0 sei laut Domenico Tedesco dann etwas glücklich gefallen, „aber unterm Strich hatten wir vielleicht auch die etwas besseren Chancen. Zudem haben wir viele Konter verhindert und hatten viel Ballkontrolle, aber im letzten Drittel waren wir nicht zwingend genug. Dass Pablo Insua heute sein Debüt gefeiert hat, freut mich sehr. Nach viel Dunkelheit in dieser Saison hat er endlich wieder Licht gesehen.“

Wolfsburg-Trainer Bruno Labbadia kommentierte nach dem Spiel: „Herzlichen Glückwunsch an Domenico Tedesco und den FC Schalke 04. Unser Gegner hat in den vergangenen Wochen hart gearbeitet. So etwas wird dann belohnt. Uns ist gegen den Tabellenzweiten vieles gut gelungen. Wir standen kompakt, waren eng an den Gegenspielern und hatten auch den einen oder anderen Abschluss. Was uns nicht gelungen ist, war ein gutes Ergebnis. Paul Verhaegh ist normalerweise ein sehr sicherer Elfmeterschütze. Ich habe meiner Mannschaft nach dem Spiel gesagt, dass sie gut gearbeitet hat. Dafür können wir uns natürlich nicht viel kaufen – aber darauf können wir aufbauen.“

Die Stimmen wurden notiert von schalke04.de.