0:2-Heimpleite gegen Werder Bremen – Tedesco: „Verunsicherung ist zurück“

Werder Bremen hat die kleine aber feine Schalker Serie von drei Zu-Null-Siegen beendet. In der Arena gab es für den FC Schalke eine empfindliche 0:2-Pleite.

Schalke-Freiburg-Tedesco

Schon vor dem Spiel erlebten die Knappen einen kleinen Schock: Ralf Fährmann musste kurzfristig von Ersatzkeeper Alexander Nübel vertreten werden, nachdem bei Schalkes Kapitän Leistenprobleme beim Aufwärmen aufgetreten waren. Nübels drittes Bundesligaspiel.

Vorne rückten nach dem 2:0 gegen Fortuna Düsseldorf Alessandro Schöpf und Amine Harit für Suat Serdar und Franco Di Santo in die Startelf. Bei eigenem Ballbesitz ließ S04-Cheftrainer Domenico Tedesco im 4-2-3-1 agieren: Vorne gab Guido Burgstaller die einzige Sturmspitze. Im Dreier-Glied davor Amine Harit, Alessandro Schöpf und Weston McKennie. Auf der Doppel-6: Omar Mascarell und Nabil Bentaleb. Auf den Außenbahnen durften erneut Daniel Caligiuri und Hamza Mendyl ran. Naldo und Salif Sané teilten sich die Aufgaben in der Innenverteidigung. Gegen den Ball wurde aus de 4-2-3-1 ein 4-4-2 – dann gesellte sich Weston McKennie zu Guido Burgstaller, um den Spielaufbau der Bremer früh zu stören.

Nachdem Guido Burgstaller in der 5. Spielminute die erste Chance des Spiels hatte, entwickelte sich ein ausgeglichenes, taktisch geprägtes Spiel. Beide Mannschaften hielten sich offensiv weitgehend in Schach. Doch aus dem Nichts trafen die Bremer zum 1:0, bzw. Maximilian Eggestein aus 17 Metern in die Maschen. Ein richtiger Nackenschlag.

Zur zweiten Hälfte brachte Tedesco Mark Uth für den gelb vorbelasteten Mendyl. Der Torjäger rückte neben Burgstaller in die Spitze, Schöpf bearbeitete von nun an die linke Außenbahn. Zudem rückte Nabil Bentaleb in die vorderste Mittelfeldreihe. Schalke legte gut los – und Harit hatte wenige Sekunden nach Wiederanpfiff eine gute Chance, doch sein Volleyschuss verfehlte sein Ziel.

58. Spielminute: Riesenchance für Burgstaller, doch Werder-Keeper Pavlenka konnte gerade noch reagieren. Nur sechs Minuten später die nächste hervorragende Chance für Königsblau. Doch nach scharfer Uth-Hereingabe kamen sowohl McKennie als auch der eingewechselte Franco Di Santo nicht an den Ball.

Dass Schalke erneut beste Chancen liegen ließ, rächte sich einmal mehr: In der 66. Spielminute war es erneut Eggestein, der zum 2:0 traf. Schalke hatte in dieser Situation viel zu naiv verteidigt – und Bentaleb seinem Gegenspieler Eggestein unerklärlich viel Platz gelassen. Das zweite Bremer Tor – mit dem fünften Torschuss.

Bei Schalke fehlte wie so oft die letzte Präzision, leistete sich in vielen Spielsituationen individuelle Fehlentscheidungen. Bremen wirkte oft gedankenschneller und traf die besseren Entscheidungen.

Naldo hätte mit seinem Kopfball nach einer Ecke in der 72. Spielminute das Spiel noch einmal spannend machen können, doch Pavlenka hatte das Leder sicher. Mit zunehmender Spieldauer ging nicht mehr viel bei den Knappen, vor allem Nabil Bentaleb schlurfte nur noch lustlos über den Platz.

Als in der 87. Spielminute Mark Uth selbst aus fünf Metern einen Kopfball nur an die Latte brachte, musste auch dem kühnsten Optimisten aufgehen, dass Schalke heute nicht mehr treffen wird. So war es auch. Schalke verliert mit 0:2 zuhause gegen Bremen.

So analysierte Domenico Tedesco das Spiel

Glückwunsch an Werder, es war ein verdienter Sieg. Bremen war sehr effizient und hat reife Entscheidungen getroffen, was uns nicht gelungen ist. Wir wollten den Spielfluss der Bremer unterbinden, indem wir intelligent verteidigen, was wir in den ersten 20-25 Minuten auch gut gemacht haben. Wir konnten die Bremer weit weg von unserem eigenen Tor halten. Bremen hatte in der Anfangsphase keine Torchance. Beim Gegentreffer macht Maximilian Eggestein das super – und ist die Verunsicherung bei uns zurückgekehrt. Wir haben im zweiten Durchgang umgestellt und wollten es mit Gewalt und zweiten Bällen erzwingen. Wir haben direkt nach Wiederanpfiff eine Riesenchance durch Amine Harit, danach noch zahlreiche gute Torchancen – und dann muss einfach einer rein. Aufgrund der Effizienz und der Reife hat Bremen verdient gewonnen. Sechs Niederlagen tun natürlich weh. [Quelle: Kicker.deSchalke04.de]

Das sagte Werder-Trainer Florian Kohfeldt

Wir haben in einem sehr schweren Auswärtsspiel eine über weite Strecken kontrollierte Leistung aufs Feld gebracht, ohne dass wir ein Feuerwerk an Torchancen hatten. Wir haben in den richtigen Momenten die Tore geschossen. Schalke hatte auch die Chancen, um zumindest noch auszugleichen. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung der Mannschaft. [Quelle: Schalke04.de]