In vielen Stadien wurde am ersten Spieltag der Fußball-Bundesliga gegen den DFB protestiert. In zahlreichen Stadien waren großformatige Banner mit der Aufschrift „Fick dich, DFB“ zu sehen. Dass es eben nicht alle Stadien waren, in denen Transparente zu sehen waren, die sich gegen den DFB richteten – wie von vielen Medien behauptet – zeigt das Beispiel Schalke. In einem aktuellen Statement äußern sich die Ultras Gelsenkirchen zum Thema.
Wie die Ultras Gelsenkirchen zu den massiven Protesten gegen den DFB stehen – und warum es von ihrer Seite bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Spruchbänder, Stellungnahmen oder eine Teilnahme an szeneübergreifenden Treffen gegeben hat – haben sie in ihrem Blauen Brief dargestellt.
„Kein anderes Thema scheint die Medienlandschaft und Ultrawelt aktuell so zu beschäftigen, wie die zum Saisonende 2016/17 ausgesprochene ‚Kriegserklärung‘ der Ultras Dynamo bei ihrem Auswärtsspiel und der damit verbundenen Mottofahrt in Karlsruhe“, schreiben die Schalker Ultras. Der Protest in vielen Kurven sei nichts anderes als Aktionismus ohne ein klares Konzept und ohne eine notwendige Selbstreflektion in den eigenen Reihen.
Zwar stellen die Ultras klar, dass auch aus ihrer Sicht „viele Entwicklungen und Mechanismen im und rund um den DFB sowie die DFL eingesetzt haben, welche mittlerweile eine Grenze überschreiten und nicht mehr länger einfach nur stillschweigend vor sich hergetragen und ausgesessen werden können“.
Es müsse aber „ernsthaft und zielführend mit Themen wie Sportgerichtsbarkeit, Kollektivstrafen, Zuschauerausschlüsse, Eventisierung des Fußballs und diversen weiteren Themen“ umgegangen werden.“ Vor allem müsse versucht werden, „Lösungsansätze zu liefern, die über stumpfe Schlagwörter wie ‚Scheiss DFB‘ hinausgehen“.
Für die Ultras Gelsenkirchen ist klar: „Alleine durch den Start mit der schlichten aber mehr als plakativen Aussage “Krieg dem DFB” und den dazu passenden Spruchbändern in diversen Kurven, ist der sicherlich positive Grundgedanke schon weit vor dem wirklichen Beginn zum Scheitern verurteilt“.