Öffentlich und intern äußerten Schalkes Spieler in den letzten Wochen Kritik am Zustand des Rasens in der Arena. Wenn Hertha BSC Berlin am Samstag auf Schalke gastiert, zählt dieses Ausrede nicht mehr, wie Markus Weinzierl jetzt betonte.
„Auf diesem Rasen den Ball laufen zu lassen, ist schwierig. Gucken Sie mal den Platz an, dann wissen Sie, warum wir lange Bälle spielen“, polterte Leon Goretzka etwa nach dem 0:1 zuhause gegen Frankfurt. Ausreden wie diese zählen ab sofort nicht mehr. Denn seit knapp zwei Wochen hat Schalke einen neuen Rasen.
Zwar hat S04-Cheftrainer Markus Weinzierl Verständnis für seine Profis. „Wenn man die Spieler nach den Spielen gehört hat, haben sie immer wieder den Rasen angeführt. Es geht im Kopf dann schon los, dass man weiß, dass der Platz nicht 100%-ig ist. Dann hat man vielleicht auch weniger Mut“, so der 42-Jährige. Allerdings stellte der Fußballlehrer mit Blick auf den neuen, rund 100.000 Euro teuren nagelneuen Rasen auch klar: „Jetzt ist der Platz wieder gut, es gibt keine Ausreden mehr.“
Schalke 04 mit guten Leistungen zuletzt
Auf fremdem Rasen zeigte Schalke zuletzt ein ganz anderes Gesicht: „Wir haben uns in München gut gezeigt, haben auch eigenen Ballbesitz gehabt und hätten auch gewinnen können. In Sandhausen haben wir es sehr souverän gelöst, mit Flachpassspiel den Gegner dominiert“, zeigt sich Weinzierl mit den beiden letzten Spielen in Liga und Pokal zufrieden.
Während sich der FC Schalke im DFB-Pokal beim Zweitligisten locker mit 4:1 durchsetzen konnte, hatte die Hertha mit Borussia Dortmund einen Gegner von ganz anderem Kaliber. Die Berliner mussten über 120 Minuten ran, flogen erst im Elfmeterschießen raus. Ein Vorteil für die Knappen? „Sie haben 120 Minuten gespielt, wir 90. Das ist kein großer Unterschied“, schränkt Markus Weinzierl ein.
Choupo-Moting und Avdijaj fallen aus
Zugleich warnt Schalkes Chefoach seine Mannen vor den Berlinern: „Sie haben eine tolle Leistung gegen Dortmund abgeliefert und sind unglücklich ausgeschieden. Sie werden versuchen, an diese Leistung anzuknüpfen.“ Die Hertha sei „schwer zu bespielen, weil sie defensiv sehr gut stehen und einfach eine gute Mannschaft sind“, so Weinzierl. „Wir brauchen Struktur und müssen offensiv effektiv sein“, weiß der Coach.
In der Offensive läuft alles auf eine Doppelspitze mit Daniel Caligiuri und Guido Burgstaller hinaus, die immer besser miteinander harmonieren und von denen Weinzierl sagt „beide haben sich prima integriert und arbeiten sehr viel für die Mannschaft“.
Ausfallen werden allerdings die Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting (Adduktorenprobleme) und Donis Avdijaj (Augenentzündung). Zudem droht Benjamin Stambouli, der zuletzt für Johannes Geis auf der 6 spielte, mit muskulären Problemen auszufallen.
Spiel gegen Dortmund hat Berliner Kraft gekostet
Die auf Rang sechs in der Bundesliga liegenden Berliner werden am Samstag von 2.000 Hertha-Fans begleitet. „Für unsere Fans ist es ein wichtiges Spiel. Wir wollen auch nach dem Spiel am Samstag stolz sein“, sagte Hertha-Trainer Pál Dárdai vor dem Spiel.
Zwar habe das Spiel in Dortmund Kraft gekostet („Wir haben gegen Dortmund am Limit gespielt. Wir werden sehen, wie fit wir sind“), dennoch gibt sich der Ungar kämpferisch: „Wir werden unsere Kräfte mobilisieren, alles investieren, um etwas aus dem Spiel mitzunehmen.“
Die Statistik spricht allerdings klar gegen die Berliner: Schalke gewann die vergangenen acht Heimspiele gegen Hertha BSC und blieb dabei sieben Mal ohne Gegentreffer.
Verzichten müssen die Berliner weiterhin auf Mitchell Weiser. Auf der linken Abwehrseite dürfte Marvin Plattenhardt nach überstandener Erkältung wieder in die Startelf rücken.