Mutige Schalker holen in einem begeisternden Spiel einen Punkt bei Bayern München – und sorgen bis auf weiteres für Ruhe auf Schalke.
S04-Trainer Markus Weinzierl überraschte zunächst mit drei personellen Änderungen: Anstelle von Matija Nastasic schickte Weinzierl Holger Badstuber gegen seinen Ex-Club ins Rennen. Auf der 6 begann Benjamin Stambouli für Johannes Geis, Winter-Neuzugang Daniel Caligiuri ersetzte Eric Maxim Choupo-Moting im Sturm.
Schalke versteckte sich nicht und machte von Anfang an klar, nicht angereist zu sein, um die drei Punkte kampflos abzugeben. Trotzdem fingen sich die Knappen schon in der 9. Spielminute das 0:1. Arjen Robben zog vom rechten Flügel in die Mitte, Holger Badstuber konnte nicht entscheidend klären. Am Strafraum spielte Robben auf Vidal, der für Lewandowski durchsteckte. Der Pole lupfte den Ball über Ralf Fährman ins Netz.
Was danach folgte, war ein Paradebeispiel an begeisternder Moral und Kampfgeist: Schalke ließ die Köpfe nicht hängen und lauerte weiter auf Chancen. Ausgerechnet eine Standardsituation – in dieser Saison bislang wahrlich nicht die Königsdisziplin beim S04 – sorgte für das 1:1. Naldo knallte einen Freistoß aus 22 Metern ins linke Eck. Manuel Neuer machte bei dem Gegentreffer nicht die beste Figur.
Auch in der Folge blieben disziplinierte Schalke bissig, begeisterten mit richtig starkem Pressing und Gegenpressing und sorgten mit schnellem Umschaltspiel immer wieder für Gefahr. In der 17. Spielminute hatte Sead Kolasinac nach starkem Anspiel von Leon Goretzka das 2:1 auf dem Schlappen scheiterte aber an Manuel Neuer. In der 31. Minute verzog Goretzka aus aussichtsreicher Position schwach. Keine 10 Minuten später setzte Guido Burgstaller den Ball an die Latte. Kurz danach sorgte auch Bayerns Lewandowski für einen Lattenkracher.
In der zweiten Halbzeit erhöhten die Bayern den Druck, kamen zwar zu Chancen, doch Schalke hielt den Angriffen stand. Danach verlor das Spiel zunächst an Tempo, ehe die Bayern kurz vor Schluss noch einmal aufdrehten. Doch die Knappen retteten das 1:1 über die Zeit – ein gerechtes Unentschieden, das vom Schalker Anhang standesgemäß gefeiert wurde.
Nicht auszudenken, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätten Kolasinac, Goretzka oder Burgstaller eine ihrer guten Chancen in der ersten Halbzeit verwertet.
Positiv zu erwähnen bleibt auch die Leistung von Benjamin Stambouli, der unter anderem mit 8 Ballgewinnen und 47 Pässen (der zweitbeste Wert nach Nabil Bentaleb) zeigte, dass er für Königsblau doch eine Verstärkung sein kann.